Manga-Comic-Con 2018 – ein Resümee

Am 15.03.2018 öffnete die Leipziger Buchmesse 2018 ihre Tore. Die zweitgrößte Buchmesse Deutschlands (nach Frankfurt) war vor allem für Anime- und Manga-Fans aufgrund der „internen“ Convention, die Manga-Comic-Con, sehr interessant. Hier folgt ein persönlicher Reisebericht, der eher unspektakulär sein wird, da Bilder nicht meine Stärke sind.

Zunächst sollte ich anmerken, dass dies erst meine vierte größere Messe ist. Seit meinem Start in den Animekonsum im Jahr 2013 war ich auf zwei verschiedenen Conventions – die aniMUC in Fürstenfeldbruck 2016 und 2017 sowie die Leipziger Buchmesse 2016. Die Erfahrungen, die ich hier schildere, sind also sehr stark verallgemeinert und resultieren alle aus meinem persönlichen Interesse.

Die Reise begann erst am Freitag, da wir (ich und meine Freundin) einen Catsitter erst ab Freitag buchen konnten. Früher loszufahren war daher schlichtweg unmöglich. Wir fuhren vormittags um 10 Uhr los, und da uns der Autobahngott gnädig war, ging die Autofahrt von München aus über die A9 relativ unspektakulär – bis auf die LKWs, die ihre Kollegen überholten (ich HASSE das als PKW-Fahrer xD). Es gab keinerlei Vorkommnisse, bis wir vor Leipzig standen.

Der Wettergott beschwörte wie angekündigt einen regelrechten Schneesturm hervor, der dank der Russenkälte echt unangenehm zu fahren war. Dem Wetter trotzten wir und kamen selbst überraschend sehr pünktlich gegen 14:00 Uhr an der Buchmesse an. Nach der (erstmaligen) Akkreditierung überhaupt war unser (bzw. eher mein Ziel) ein kleineres Blogger-Treffen, das von Kazé veranstaltet wurde. Dies fand um 14:30 Uhr statt, und leider hatten die Verkäufer am Stand genauso viele Fragezeichen über dem Kopf wie wir. Top organisiert – aber es hat alles geklappt.

Durch das Treffen traf ich dann viele Kollegen, die wie ich aktiv Reviews, Analysen oder (ich eher weniger^^) News schrieben. Auch wenn ich durch die Autofahrt ziemlich ausgelaugt war, war es echt super, nun Gesichter hinter den Texten und Beiträgen zu sehen! Ich hoffe, dass sich die Möglichkeit ergibt, nochmal auf ein Treffen zu gehen. Alle, die ich treffen konnte, sollen sich geknuddelt fühlen!

Nach dem Treffen waren sowohl meine Freundin (die draußen bleiben musste) als auch ich so fertig, dass wir beschlossen, zu unserer Übernachtungsmöglichkeit zu fahren – auch, weil wir Hunger hatten und endlich unseren Kumpel treffen wollten. Den Abend ließen wir dann mit Pizza und Brettspielen ausklingen.

Der Samstag fing dementsprechend relativ spät an, trotzdem hatten wir (ich, meine Freundin und der Kumpel) das Glück, kaum Stau vor der Messehalle zu bekommen – kann auch am Wetter gelegen haben,

Nach dem Check-In und der Suche nach einer Garderobe machten wir uns auf den Weg und waren sofort erstaunt: An einem Samstag um 11 Uhr gab es kaum Besucher! Doch nachdem ich mich von der Gruppe getrennt hatte und als Lone Wolf unterwegs war, kam ich mit einem Aussteller sowie einem Cosplayer ins Gespräch. Der Leipziger Hauptbahnhof und der komplette Nahverkehr wurden aufgrund des „unerwarteten“ Schneefalls komplett gesperrt. Kann man mal machen – umso besser für die Besucher, die es bereits auf die Messe geschafft hatten! Platz!

Im Gegensatz zur Buchmesse 2016 waren meine Prioritäten nicht Animefiguren und Merchandise, sondern Gunpla und das Knüpfen von Kontakten. Und siehe da: Es gab sogar auf der MCC Stände, die Gunpla-Kits verkauften! Die Preise waren in Ordnung (High Grade für 13 €, Master Grade für 48 € – passt.), daher musste ich natürlich zugreifen.

Nicht nur, dass ich meinen langersehnten Sniper II ergattern konnte, sondern ich habe nun auch meinen ersten richtigen Zaku gekauft. Zwar nur ein High-Grade, aber er ist sehr schön.

Beim Durchstöbern der Messe ist mir jedoch aufgefallen, dass im Vergleich zu 2016 die Künstlerecke größer geworden ist. Hier bekommen Nachwuchskünstler die Chance, ihre Werke zu verkaufen. Auch ist mir die große Anzahl von Ständen aufgefallen, die nicht lizenziertes Merchandise anbieten. Sei es in Form von T-Shirts, Tassen oder Dakimakuras – alles, was das Otaku-Herz begehrt, war vorzufinden. Prinzipiell stört mich so etwas eher wenig, ich selbst besitze diverse Eigenkreationen als T-Shirts. Dass so etwas allerdings auf so einer großen Bühne wie der Leipziger Buchmesse stattfindet, ist bedenklich. Die Qualität solcher Waren war eher mies bis grauenhaft. Ein Höhepunkt war eine angeblich echte Pusheen-Tasse, bei der man die Pixel einzeln zählen konnte. Immerhin konnte ich bei den DVD-/BR-Verkäufen keine Bootlegs aus Malaysia finden – zum Glück.

Für mich neu waren auch die großen KPOP-Stände. Neben Manhwas und Webtoons sind doch gerade Bands wie BTS und Konsorten in den letzten 2 Jahren im Westen recht groß geworden. Ich selbst kann mit der Musik wenig anfangen, aber ob da echtes Merch verkauft wurde, wer weiß.

Nach und nach füllte sich die Messe immer mehr mit Menschen, da die Bahn es nun schaffte, einen Schienenersatzverkehr zu organisieren und Herrn den Schneemassen wurde. Ein Durchkommen war zwar teilweise immer noch möglich, aber die sogenannten Choke Points waren teilweise echt ätzend. Aber man hatte bis auf die EC-Kartenautomaten keinerlei Probleme, an seine gewünschte Ware zu kommen – zumindest war das meine Erfahrung. Vielleicht gibt es welche, die länger stehen mussten. Gerne teilen Sie Ihre Erfahrungen in den Kommentaren!

Übrigens: Essen und Trinken waren wie auch schon vor 2 Jahren mehr als überteuert. Eine Bratwurst mit Bratkartoffeln kostete zusammen 7,20 € und ein Getränk (0,33 l) 3,50 € ohne Pfand. War geschmacklich in Ordnung, aber selbst mitbringen ist wie immer der beste Trumpf. Apropos Essen, kaufen Sie bitte NIE auf Messen die japanischen Süßigkeiten. Das ist schlichtweg einfach nur überteuert.

Ein Trumpf ist es auch, die Einkäufe gut einzuteilen und nicht alles blind sofort zu kaufen. Nicht nur kann man eventuell noch ein Schnäppchen ergattern, sondern auch das Tragen von Taschen kann kräftezehrend sein. 🙂

Ein kleines Highlight waren die Variationen an Cosplays. Während man 2016 beinahe mit Son Goku, Luffy, Kaneki & Konsorten überschwemmt wurde, war es dieses Jahr doch sehr abwechslungsreich

Um aber langsam meinen Eintrag abzuschließen, zeige ich euch hier unsere Einkäufe von der diesjährigen MCC:

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Neben den besagten Gundams und den Neuerscheinungen (wie To Your Eternity von der A Silent Voice-Mangaka, die einen komischen Stilbruch im Vergleich darstellt), war ich sehr glücklich, dass meine Freundin ein Shikishi von Mika Yamamori ergattern konnte und ich das Booklet von Kizumonogatari II gefunden habe. Außerdem konnte ich die House of Five Leaves-Animeadaption für 25€ kaufen – der Manga ist toll.

Als abschließende Worte muss ich sagen, dass die MCC echt cool war. Ich habe tolle Leute kennengelernt, viele Erfahrungen gesammelt, tolles Zeug gekauft und viele Unterhaltungen geführt. Für die MCC selbst würde ich mir weniger Fälschungen wünschen und etwas mehr Variation der einzelnen Stände – es ist in Ordnung, wenn man Son Goku /DBZ Merch verkauft, aber fünf Stände mit denselben Figuren sind echt…meh. Generell würde ich die MCC nur Leuten empfehlen, die aktuelle Ware kaufen möchten – für Sammler mag mit Sicherheit auch etwas dabei sein, aber die Gefahr ist groß, mit einer Enttäuschung nach Hause zu fahren.

Und auch dieses Jahr hat für mich gezeigt, dass ich kein großer Fan von Lootboxen im Anime-Segment bin. Auch dieses Jahr gab es wieder welche, aber meine Erfahrung damit war nicht so gut.

Ich hoffe, euch haben meine Eindrücke gefallen. Ward ihr selbst auf der MCC? Teilt gerne eure Erfahrungen in den Kommentaren!

Eine Antwort

  1. Danke für den Erlebnisbericht Lachsrolle.
    Hatte eigentlich auch vor gehabt zur MCC zu fahren, aber da ist mir leider was dazwischen gekommen und finanziell bin ich momentan ohnehin nicht so flüssig, um ordentlich shoppen zu gehen. Was Fakes betrifft haben andere Fan-Conventions und Messen deutlich mehr Erfahrung. Bei der Dokomi oder der Connichi findet man solche Stände, die einem sowas andrehen wollen vielleicht irgendwo außerhalb des Geländes in der Nähe, also noch nicht mal unmittelbar vor dem Eingangsbereich, da die Con-Leitung dann von ihrem Hausrecht Gebrauch machen können. Da wird auch streng darauf geachtet, dass keine Fakes/Bootlegs verkauft werden. Nun gut die alteingesessenen Cons profitieren natürlich von ihrer jahrelangen Erfahrung. Vielleicht wird es in Zukunft bei der MCC in der Hinsicht besser.

    Die Preise für Essen und Getränke sind wirklich extrem krass. Da fehlen mir echt die Worte. Da lob ich mir die Connichi, wo alles maximal nur 5 € kostet und man dafür auch wirklich was bekommt, was einen satt macht. Außerdem ist das kulinarische Angebot deutlich größer, vor allem mit den japanischen Gerichten wie z.B. Yakisoba Nudeln oder japanischen Crepes im Matsuri-Zelt.

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