Crystal Lake: Die japanische Metal-Sensation im Detail

Wenn man im Internet nach japanischen Bands sucht, stößt man schnell auf Crystal Lake. Das Quartett begeistert die japanische Metalszene bereits seit Jahren, im Westen wurde die Gruppe erst durch das Album Helix bekannt. Habt ihr noch nie von der Gruppe gehört? Hier erfahrt ihr alle Details.

Mehrere Mitgliederwechsel in der Vergangenheit

Die Musikgruppe wurde 2002 in Tokyo, Japan gegründet und hat seit ihrer Gründung mehrere Mitgliederwechsel erlebt, außer Yudai „YD“ Miyamoto, der an der Leadgitarre spielt. Ryo Kinoshita ist seit 2012 als Sänger dabei, während Gaku Taura (Schlagzeug), Mitsuru (Bass) und Hisatsugu „TJ“ Taji (Rhythmusgitarre) erst seit 2021 zur Band gehören. Gaku Taura und Mitsuru waren jedoch seit 2017 als Tourmusiker dabei, bevor sie 2021 zum festen Line-Up hinzukamen.

Wachsende Bekanntheit nach dem ersten Sängerwechsel

Während die Band mit ihren ersten beiden Alben Dimension (2006) und Into The Great Beyond (2010) sowohl national als auch international keine große Aufmerksamkeit erlangte, konnte sie mit der EP Cubes (2014) erstmals in die japanischen Albumcharts einsteigen. Mit dem dritten Longplayer The Sign aus dem Jahr 2015 konnte der Erfolg weitergeführt werden, inklusive wachsender Bekanntheit im Westen.

Den Durchbruch schaffte die Band jedoch erst mit ihrem vierten Album Helix. Insbesondere durch die amerikanische Reaction-Szene und der Vorab-Single „Apollo“ und „AEON“ wuchs die Bekanntheit der Band praktisch über Nacht schlagartig an. Bei letzterer Veröffentlichung wurde auch bekannt gegeben, dass die Gruppe mit SharpTone Records einen neuen Verleger für ihre Veröffentlichungen außerhalb Japans hat. In Japan selbst werden ihre Alben seit The Sign (2015) von Cube Records vertrieben.

Im Jahr 2020 veröffentlichte die Band ihr sechstes Album The Voyages. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage älterer Lieder, die unter dem vorherigen Sänger Kentaro Nishimura aufgenommen und veröffentlicht wurden.

Crystal Lake war wie viele andere japanische Bands oft Support für „größere“ Künstler, die in Japan aufgetreten sind. Zu ihren Erfahrungen zählen Auftritte mit I Killed The Prom Queen, Parkway Drive, As Blood Runs Black und vielen mehr. Für die ersten Monate des Jahres 2022 war eine große Co-Headline-Tour mit Currents geplant, die aufgrund von Corona sowie gesundheitlichen Problemen des Sängers Ryo Kinoshita komplett abgesagt werden musste. Bei ihm wurde eine Anpassungsstörung diagnostiziert, weshalb die Band derzeit in einer Schaffenspause ist. Anfang 2023 haben sie jedoch ihren neuen Sänger John Robert C (alias John Robert Centorrino) durch ein Casting gefunden. Einigen von euch könnte er noch als Sänger von The Last Ten Seconds Of Life bekannt sein.

Japanischer Exportschlager – auch solo

Was macht die Gruppe also so besonders? Was ist das Besondere an der Musik, die die fünf Japaner produzieren? Am naheliegendsten dürfte wohl der Sängerwechsel zu Ryo Kinoshita sein. Er hat mit seinem Klargesang und seinen gutturalen Einlagen nicht nur seine anfänglichen Kritiker widerlegt. Die prägnante Stimme des 32-Jährigen ist außerdem sehr variabel. Egal ob Rap-Einlagen, härteste Growls oder der für Metalcore typischen Klargesang – Ryo schafft alles. Und das wissen nicht nur die Bandmitglieder. Er ist vor allem in den letzten Jahren immer öfter Gastmusiker bei verschiedenen Single-Auskopplungen gewesen. Egal ob bei den japanischen Kollegen von Coldrain (Mayday, 2019, Opening zu Fire Force Staffel 2) oder den experimentellen Kanadiern Spiritbox (Neuauflage von Holy Roller).

Und auch ohne die Zusammenarbeit mit anderen Musikern liefern Crystal Lake instrumentale Kaufgründe. Die Mischung aus Metalcore, Nu Metal und stellenweise Deathcore lässt vor allem Fans härterer Musikrichtungen die Ohren schlackern. Durch diese Mischung schafft es die Band, einprägsame Refrains mit harten Breakdowns und Sprechgesang einzubauen. Die Songtexte sind allesamt auf Englisch, was das Verständnis der Lieder erleichtert.

Man darf gespannt sein, was Crystal Lake für die Zukunft bereithält. Die bisherigen Alben sind hochwertig produziert, einige Lieder bieten absoluten Ohrwurmcharakter und haben neben absoluten Brettern auch genügend Melodie, um möglichst viele Menschen anzusprechen.

Anspieltipps: Sanctuary, Disobey, Lost In Forever

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