Puella Magi Madoka Magica ist eine TV-Serie, welche 2011 unter der Produktion vom Animestudio SHAFT ausgestrahlt wurde. Die Serie schafft es, mit gewieften Ideen an der Szenerie die Stimmung der Charaktere einzufangen. Das möchte ich in diesem Artikel erläutern.
Puella Magi Madoka Magica – ein Mahou Shojo-Erfolg
Die Idee entstammt einem Sammelpseudonym namens Magica Quartet. Involviert sind unter anderem SHAFT-Regisseur Akiyuki Shimbō, Drehbuchautor Gen Urobuchi und die Charakterdesignerin Ume Aoki. Die Serie lässt sich dem Genre Magical Girl, Drama einordnen. Puella Magi Madoka Magica (fortan nur noch als Madoka Magica abgekürzt) gehört zu den erfolgreichsten Anime überhaupt.
Nun folgt eine Spoilerwarnung für jene, die die Serie auf Netflix oder WAKANIM nicht gesehen haben!
Das besondere an Madoka Magica ist, wie Shimbō es mit seinem Team geschafft hat, subtile Aspekte der Architektur sowie der Inneneinrichtung mit der gezeigten Atmospäre gleich zu setzen. Dadurch verändert sich teilweise die komplette Stimmung der Serie.
Shimbō verstand es, das Drehbuch von Urobochi mit dem Stil von SHAFT so zu vernetzen, das es Madoka Magica schafft den Zuschauer zu täuschen. Dabei „entfremden“ die Charaktere den Schauplätzen. Auch will man hier das Gefühl vermitteln, das sich innerhalb der Serie die Magical Girl der Realität wegbewegen.
So geschehen mit den warmen Farben am Anfang der Serie. Auch die Treffpunkte der Mädchen, bis hin zu mechanisch-sterile Konstruktionen in den Industriegebieten bieten eine Gegendarstellung des Gezeigten. Dieser Kontrast sieht man also vor allem in der Handlung der jeweiligen Charaktere.
Dieser Gegensatz lässt sich am besten am Treffpunkt der Mädchen in der Mitakihara-Schule zeigen – dem Schuldach. Diese Mischung aus freundschaftlichen Verhalten unter Freunden mit der distanzierten, grauen Architektur zeigt sehr gut, wieso man Madoka Magica schaut: es strahlt Mystery und Zweifel an – ist das was ich sehe Wirklichkeit, oder passiert da noch was?
Moderne Architektur hilft der Spielerei von SHAFT
Auf das obige Bild bezogen sieht man die Stadt, in der Madoka Magica spielt. Selbst ist die Stadt sehr modern, mit ihren Hochhäusern und Designs. Dieses moderne Design einer (Groß)Stadt spielt den Machern von SHAFT sehr zugute, da man, wie schon erwähnt damit die aktuelle Stimmung sehr gut übertragen kann, ohne zu sagen: „schaut her, das ist so und so!“.
Hier am Serienanfang zeigt sich nochmal ein Bild der Stadt – modern, fröhlich – eine Stadt in der man gerne einfach nur selbst leben möchte. Stattdessen ist das Leben der Charaktere selbst auch relativ normal – Madoka und Sayaka sind einfache Mittelschüler.
Das neoklassizistische Design des Schuldaches vermittelt die Szenerie einer Art unendlich groß geratener Welt, wodurch alles aus der Sicht der Charaktere erreichbar ist – man muss es nur wollen (sei es per Vertrag oder Willen).
Madoka Magica ist ein Freund des Neoklassizismus
Generell zeigt Madoka Magica eine Art Bewunderung für den Neoklassizismus aus. Bei obigem Bild erzeugt diese gewisse zur Nähe eine Art Wunsch aus, welche durch eine verschlossene Tür erst entfalten kann – der Türöffner/ Schlüssel steht hier sinnbildlich für den Vertrag, welchen sie später mit Kyubey machen müssen. Durch die Farbdeutung der Wand (rechts und links) ist jedoch das Ungewisse abgebildet – immerhin hatten sie bisher ein unbeschwertes Leben.
Das bewusste Anbringen der hohen Zäune auf einem Schuldach hat nicht nur einen praktischen Nutzen – immerhin will ja auch niemand, das die Schüler in den Tod stürzen. Die generelle Architektur der Schule ist jedoch an eine Kathedrale aus der Renaissance angelehnt – seit der Renaissance werden Kathedralen und Kirchen mit Kultisms sowie dem Anbeten von höheren Mächten verbunden(hier: der Wunsch alles zu erfüllen, ein Magical Girl zu werden usw.).
Auch klassische Orte vorhanden
Schuldächer sind ja sehr oft in Anime vertreten (was mich nicht wundert, schließlich spielen gefühlt 90% in Schulen). Schuldächer werden unter anderem deshalb so gewählt, da diese dem Schreiber Dinge erlauben, die im normalen Schulalltag nicht möglich sind – sei es dazu da, Einsamkeit zu zeigen, Treffpunkte für Clubaktivitäten, etc. Die Dächer sind so gewählt das man dann immer Szenen verwenden kann, um die Umgebung zu zeigen – Ländliche Striche, Stadtgebiete, Flüsse…aber auch die typisch-japanische Skyline ist oft sichtbar.
Nachdem Sayaka sich einen Tag Auszeit nimmt (Krankenhausbesuch), konfrontiert Homura dabei Madoka. Hier zeigt sich ebenfalls eine Eigenheit: Während Gespräche mit Sayaka durchgehend mit Licht durchflutet sind, und damit suggeriert wird, dass Madoka Sayaka auch bei schwierigen Themen vertraut., sind diese mit Homura meist eine Mischung aus Licht und Schatten – der Schatten steht hier für das mysteriöse, welches Homura ausstrahlt – während Madoka selbst immernoch die unschuldige Mittelschülerin ist.
Durch solche kleinen Momente zeichnet sich das Detailreichtung von Madoka Magica aus. Man könnte z.B. Doch Madoka Magica ist weitaus mehr, als man denkt. So kann man darüber sprechen, wie die Serie in der ersten Episode mit dem Frühstück beginnt (Tagesbeginn) und gegen Ende der Serie (Episode 13) in die Nacht überleitet. Dies sind alles subtile Momente, um eine Atmosphäre zu schaffen, welche Madoka Magica auszeichnet – ein düsterer, von Gegensätzen geprägter Magical Girl-Anime zu sein.
Zuerst kurz ein bisschen Kritik. Ich finde, dass ganze hier hat sich ein wenig unstrukturiert gelesen, so als ob der rote Faden fehlen würde, wodurch ich etwas aus dem Lesefluss gekommen bin.
Was du hier beschreibst, ist was mich so an Studio Shaft fasziniert und warum Shinbõ nach Naoko Yamada mein Lieblingsanime Regisseur ist. Die Symbolik und geniale Darstellung von Orten verleiht allen Shaft Anime ein einzigartiges Gefühl und macht erst den grossen Spass am gucken von diesen aus.
Danke für die Kritik, ja ich werd noch am Aufbau arbeiten. 😀
Zu SHAFT und speziell der Monogatari Series werde ich auch etwas schreiben.
[…] letzten Mal hat sich dieser Blog ein wenig verändert. Während am Anfang hier noch einige analytische Inhalte zu finden waren, geht es jetzt eher um die Anime Industrie im Allgemeinen, was wohl mehr Leute […]