Review: KONOSUBA – God’s Blessing on this Wonderful World! Love For These Clothes Of Desire!

Mit KONOSUBA – God’s Blessing on this Wonderful World! Love For These Clothes Of Desire! macht das chaotische Quartett um Kazuma, Darkness, Megumin und Aqua nun auch die heimischen Geräte abseits von Streaming und Blu-Ray unsicher. Wie sich das Spiel schlägt und ob Aqua endlich mal nützlich ist, erfahrt ihr hier!

Von der Light Novel zum Anime zum dritten Videospiel

KONOSUBA – God’s Blessing on this Wonderful World! Love For These Clothes Of Desire!, so der komplette Titel, reiht sich zu den zahlreichen Videospiel-Adaptionen ein, die man eigentlich kaum erwartet hätte. Ein Game zu einem Titel, welches ein komplettes Genre parodiert und sich selbst nicht ernst nimmt? Genau das können Fans im Westen seit dem 8. Februar 2024 ausprobieren. Das inzwischen dritte vollwertige Videospiel zu KONOSUBA aus dem eigentlich insolventen Entwicklerstudio MAGES ist hierzulande für die Nintendo Switch, die PlayStation 4 sowie den PC erhältlich. In Japan erschien der Titel bereits 2020.

Publisher PQube hat mir für diese Review einen Key zur Verfügung gestellt. Gespielt wurde auf dem PC.

Follow Kazuma and company, as they discover a mysterious „Black Slab“ which curses them with desires contrary to their personality. The gang must now find and feed ingredients to the slab to create outfits which match and fulfil their new desires, and thus break their curse. Are you ready to meet Darkness as a ruthless dominatrix? How about Aqua as a prim and proper goddess? Or Megumin as the proud leader of the Lolita League? (engl. Synopsis via Steam; PQube)

Schabernack zum Mitspielen

Love For These Clothes Of Desire! folgt dem Pfad vieler Videospiel-Adaptionen und erzählt eine Originalgeschichte innerhalb des KONOSUBA-Universums, ohne dabei Bezug auf spätere Ereignisse zu nehmen. So ist gewährleistet, dass man auch ohne Vorwissen in den ulkigen Genuss dieser Chaostruppe kommen kann. Chronologisch setzt sich das Spiel an das Ende der zweiten Staffel.

Die erzählte Geschichte fühlt sich an, als wäre sie eine klassische Anime-Episode. Praktisch jede Figur verhält sich so, wie man es bereits seit nunmehr zwei Anime-Staffeln bzw. den drei Light-Novel-Bänden (deutscher Stand, erhältlich bei TOKYOPOP) eigentlich kennt. Die Novelsequenzen werden dabei immer wieder mit den aus dem Anime bekannten Werbe-Unterbrechern unterbrochen, um das nächste Event oder einen Szenenwechsel anzukündigen.

Eigentlich? Ja, denn bedingt durch einen magischen Stein verhalten sich die weiblichen Damen nacheinander umgekehrt. War Darkness also bislang eine, die ihre masochistische Ader am liebsten an sich selbst ausübte, müssen nun andere dran glauben. Dieser Fluch kann nur gelöst werden, wenn beide Bedürfnisse gestillt werden. Sprich, Darkness muss ihre Art an sich und anderen ausleben. Wird dieser Fluch nicht gelöst, bleiben die neuen Charakterzüge für immer.

Welch Zufall, dass ein zuvor „zufällig“ gefundener Edelstein die Gruppe veranlasst, für einen Nobleman zu arbeiten, damit man nicht aus der Stadt gejagt wird. Was er möchte? Zufälligerweise Kleidung in allen verschiedenen Stilen und Typen.

Und inmitten des ganzen Chaos ist Kazuma, der diese Probleme natürlich am eigenen Leib erfährt – und schließlich lösen muss.

Die Story mag zwar simpel sein, aber KONOSUBA war noch nie für einen ausgefeilten Plot bekannt. Es sind die absurden Situationen und Charakterszenen, die das Franchise beliebt gemacht haben. Und wenn wir ehrlich sind: Das Szenario, dass Kleidung einen Fluch heilt, ist die perfekte Chance, um die bekannten und beliebten weiblichen Figuren – Megumin, Yunyun und Chris – in Outfits zu stecken, die man so noch nicht kannte. Darkness ist einem Maid-Outfit? Aqua als School Idol? Check!

Klassische Visual Novel mit Zeitmanagement als Gameplay

Die Story ist im Endeffekt eine große, spielbare KONOSUBA-Episode. Und wie verhält es sich mit dem Gameplay? Nun, hier gibt es eigentlich keine Überraschungen. Es handelt sich um eine „klassische“ Visual Novel, deren Fokus vor allem auf dem Geschriebenen liegt. Zeitmanagement-Szenen, bei denen man anfangs drei, später bis zu fünf, Tage mit Ressourcen sammeln beschäftigt ist und Charaktere Nebenjobs (etwa Kisten schleppen) ausführen, lockern das Ganze hin und wieder auf.

Der Clou dabei ist: Alle Figuren haben gewisse Hass- bzw. Lieblingsaufgaben. Je lieber ein Charakter eine Sammelquest ausführt, desto mehr Materialien erwarten einen als Belohnung.

Dialoge werden durch verschiedene Optionen aufgelockert. Dabei kann man die Damen durchaus erzürnen und sich so unbeliebt machen. Ein Game over ist dadurch aber nicht möglich.

Generell sind die Zeitabstände, um die Kleidungsstücke zu gewinnen, sehr großzügig gewählt. So entsteht nie ein Zeitdruck und man kann ohne Probleme in die Welt von KONOSUBA eintauchen. Das Spiel zeigt einem sogar aktiv, wie man sich mit den Charakteren gut stellt und so die jeweils bestmöglichen Endings, je zwei bei der Haupttruppe und je eins bei den Nebenfiguren, freispielt.

Ein Anime zum Spielen

Wie bewertet man die Optik einer Visual Novel am besten? Es herrscht kaum Bewegung, viele der aus dem Anime bekannten 2D-Sprites stehen nur starr da und oft wurde nur die Gestik der Situation angepasst. Immerhin wurden die Münder passend zur japanischen Sprachausgabe animiert; allerdings wirken die Mundumrandungen bei Bewegungen verwaschen. Die Hintergründe sind natürlich bekannt aus dem Anime, an sich aber nichts Spektakuläres.

Und ja, die Thematik bietet sich sehr für Fanservice an – und genau den bietet das Game den Fans mit einigen sehr tollen Bildern auch.

Das Spiel verfügt über eine komplette, japanische Audioausgabe mit allen aus dem Anime bekannten Sprechern. So sind Rie Takahashi als Megumin, Jun Fukushima als Kazuma Kazuma und Yui Hiroe als Wiz zu hören. Und natürlich bieten sie die gleiche, tolle Performance wie im Anime. Wie im Genre üblich, gibt es allerdings weder eine deutsche Synchronisation noch Untertitel. Das Englisch-Niveau ist allerdings relativ niedrig und die Übersetzung selbst ist sehr gelungen.

Musikalische Standardkost mit einer Ausnahme

Was die Musik angeht, bekommt man leider nur absolute Standardtracks zu hören, die man aus jeder anderen generischen Visual Novel kennt. Einerseits passt das zwar zum Comedy-Ansatz der Isekai-Parodie, aber andererseits hätte ich mir seitens MAGES mehr gewünscht. Deren Entwickler, 5pb, waren für die Steins;Gate-VN berühmt – und der Soundtrack in diesem Spiel ist absolut fantastisch.

Immerhin bekommt man ein klassisches Anime-Opening zu hören, welches von der japanischen Sängerin Machico gesungen wird; dergleichen wie aus dem Opening der ersten Staffel beziehungsweise dem Film Legend of Crimson.

Für Fans interessant, die mehr KONOSUBA möchten

Was bleibt am Ende also zu sagen? Letzlich handelt es sich bei Love For These Clothes Of Desire! um eine klassische Visual Novel, welche vor allem für Fans von KONOSUBA gedacht ist, die von der ungleichen Chaostruppe nicht genug bekommen können. Außerdem verkürzt der Titel sehr gut die Wartezeit auf die dritte Staffel, die im April 2024 startet.

Pro
Contra
Spielspaß
KonoSuba: Game 3 (PC, Steam) 67%
Klassische Visual Novel mit einem netten Gameplay-Gimmick. Wer hier allerdings eine tiefgründige Story sucht, ist falsch. KONOSUBA ist Comedy in Reinform und als Spiel primär für jene interessant, die sowas mögen.

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