Alle großen Anime-Streaminganbieter im Direktvergleich!

Ich stelle euch nun die größten Anime-Streaminganbieter vor und zeige, welcher Anbieter für welchen Fan am besten geeignet ist!

Der Animefan hat heutzutage die Qual der Wahl, wenn es um Anime-Streaminganbieter geht. Vor einigen Jahren gab es noch zahlreiche Fansub-Gruppen, die sich abgesprochen haben, wer Titel X oder Y (illegal) bearbeiten durfte. Doch seit einiger Zeit werden sämtliche großen Anime von den Publishern lizenziert und dementsprechend mit Untertitel oder Synchronisation angeboten. Fansub gilt dementsprechend als tot.

Mittlerweile gibt es jedoch viele Anbieter im Streamingbusiness und es fällt dem geneigten Anime-Binge-Watcher oft schwer, den Überblick zu behalten und zu entscheiden, welcher Streaminganbieter nun der beste ist. Dieser Artikel soll als Leitfaden dienen, um zu zeigen, welcher Anime-Anbieter sehr gute Arbeit leistet und für welchen Fan welcher Anbieter am besten geeignet ist.

Wie dieBewertung von Anime-Streaminganbietern berechnet wird

Die Bewertung von Anime-Streaminganbietern ist ein heikles Thema, da jeder Zuschauer unterschiedliche Vorlieben hat. In diesem Artikel werden drei Schwerpunkte behandelt, für die jeder Anbieter bis zu fünf Punkte erhalten kann:

  1. Preis
  2. Angebot
  3. Benutzerfreundlichkeit

Ein Punkt steht für sehr schlecht, fünf für ausgezeichnet, und Zwischenstufen sind ebenfalls möglich. Die Bewertung wird in Form von Sternen angezeigt, und alle Punkte werden zusammengerechnet, um eine finale Wertung zu erhalten.

Genug um den heißen Gyoza geredet, beginnen wir mit dem Vergleich!

1. Preise: Keine großen Überraschungen vorhanden

Für Kunden ist ein günstiges, aber umfangreiches Streamingangebot wichtig. Hier ist eine genaue Auflistung der Anbieter mit ihren Preismodellen.

WAKANIMNetflixCrunchyrollAmazon
Prime Video
Pakete (in Monate)– kostenlos
– Monatsabo (3, 6, 12)
– VIP-Pass (50 Tage)
Monatsabo SD/ HD/ 4K– kostenlos
– „Fan“
(1, 3, 12)
– „Mega-Fan“
(1, 12)
-Monatsabo
Preis (in €)– kostenlos
– 5
– 9,95
– 13,99
– 49,99 
– 7,99
– 11,99
– 15,99
– kostenlos
Fan:
– 6,99
– 19,99
– 69,99
Mega-Fan:
– 9,99
– 99,99
– 7,99
– 69
– aniverse: 6,81
– animaxx 5,84
Account
benötigt?
neinjaneinja
Kündigungsfristmonatlichmonatlichmonatlichmonatlich
Kostenlose Testphasejaneinjaja
Bezahlmethode– PayPal
– Kreditkarte
-Guthabenkarte
– PayPal
– Kreditkarte
– Lastschrift -Guthabenkarte
– PayPal
– Kreditkarte -Guthabenkarte 
-Kreditkarte
-Bankeinzug
Wertung
Alle Angaben ohne Gewähr.

Als erstes muss man ein generelles Lob aussprechen: Jeder Streaminganbieter bietet ein Abonnement für unter 10€ an. Dabei sind WAKANIM und Crunchyroll am günstigsten. Amazon Prime hat große Probleme, eine vielseitige Abrechnungsmöglichkeit anzubieten. Bei der Kündigungsfrist gibt es bei allen Anbietern die volle Flexibilität, man kann praktisch jederzeit kündigen.

Bei fast allen Anbietern ist die Erstellung eines Kontos Pflicht

Ärgerlich ist, dass man bei allen Anbietern ein Konto erstellen und eine Kreditkarte oder eine andere Bezahlmethode angeben muss, um Probe-Abos abzuschließen. Allerdings bieten Crunchyroll und WAKANIM auch die Möglichkeit, die Titel aus dem Katalog kostenlos mit Werbeunterbrechungen anzuschauen. Dafür ist dann kein Konto notwendig.

Wieso das Pflicht ist, können nur Crunchyroll und WAKANIM genauer erläutern. Zumindest bieten sie jedoch diese Option an.

Netflix hat aktuell den Probemonat deaktiviert. Dadurch ist es nicht möglich, sich einen Überblick über das Programm des Anbieters zu verschaffen, ohne ein Abo abschließen zu müssen.

Der Preis kann jedoch so günstig wie möglich sein und die Bezahlmethoden ergiebig, für den Animefan zählt vor allem der Umfang. Was bekommen Fans der japanischen Popkultur für ihr Geld?

2. Anime-Streaming: Was bekommt man fürs Geld?

(Stand: 09.12.2021)WAKANIMNetflixCrunchyrollAmazon
Prime Video
Episoden4287173813.370Basis: 2793 Mit Channel:
aniverse:2095
animaxx:757
App-Unterstützung– Android
– iOS
– PS4
– Xbox One
– Windows
– FireTV
– Android
– iOS
– WiiU
– Windows
– Xbox One – Xbox 360 – PS3
– PS4 -Chromecast
– WiiU
-Chromecast
– Xbox One, – Xbox 360
– PS 3
– PS 4,
– PS Vita
– iOS
– Android
– Windows
– FireTV
– AppleTV
– Android
– FireTV
– iOS
– WiiU
– Windows
– Xbox One
– Xbox 360
– PS3
– PS4
-Chromecast
Bildqualität– 360p
– 540p
– 720p
– 1080p
– 720p
– 1080p
– „4K“
– 240p
– 360p
– 480p
– 720p
– 1080p
– 720p
– 1080p
– „4K“
Mehrere Geräte gleichzeitig?neinjajaja
Versteckte Kosten?neinneinneinja
Simulcast?janeinjaja
Regionale Unterschiede?jajajaja
Extra-Funktionen– Download-Funktion
– Kalender
– Simuldub
– Shop
Download-Funktion– (engl.) Manga
– Kalender
– Shop
– Download-Funktion
– Einstellbare Untertitel
– Leih-Funktion
– Download-Funktion
Wertung
Alle Angaben ohne Gewähr.
Titelauswahl ist je nach Anbieter ausreichend bis sehr gut

Wenn es nun um den Punkt der eigentlichen Anime-Auswahl geht, ist es am besten, sich ein eigenes Bild der Kataloge zu machen; schließlich sind Geschmäcker verschieden. Ist man aber auf Titel fixiert, die in einer Anime-Season frisch erscheinen, ist man bei WAKANIM und Crunchyroll am besten bedient. Beide Anbieter sind sehr aktiv, wenn es um sogenannte Simulcasts geht.

Katalogtechnisch gibt es aber zu erwähnen, dass jede Plattform exklusive Titel besitzt, die nur beim jeweiligen Anbieter verfügbar sind.

Netflix: Allrounder mit einzelnen Highlights

Als „Allrounder“ kann man Netflix bezeichnen.

Zwar ist die Titelauswahl „nur“ ausreichend, jedoch hat sich das große N bei den Animefans als Lieblingsanbieter etabliert, vorrangig durch die Mischung aus Anime und Realserien. Betrachtet man Netflix jedoch als reinen Anime-Anbieter, versagt der Gigant in folgenden Punkten:
  • Es gibt keinen Simulcast (Violet Evergarden war bislang das einzige Projekt in dieser Richtung).
  • Lizenzierte Titel erscheinen zu regional unterschiedlichen Zeiten. Freut man sich also auf bestimmte kommende Titel, muss man eine Wartezeit hinnehmen.
  • Originals haben geringe Chance auf ein Home-Release zu bekommen („Netflix-Jail“).
  • Oft gibt es nur eine Staffel; Folgestaffeln erscheinen nur mit großer Verzögerung.

Und trotzdem hat auch Netflix seine Daseinsberechtigung. Obwohl viele Kunden durch die falsche Benennung einiger Anime als Netflix Original getäuscht werden, sind gerade diese oft das Highlight für viele an Netflix. Ansonsten bietet Netflix ein Sammelsurium vieler Anime, die deutsche Publisher bereits als Home-Release veröffentlicht haben.

Amazon Prime Video nur mit Aufpreis nützlich

Einige dieser Punkte gelten zwar bei Amazon Prime Video nicht, aber der Anbieter hat seine eigenen größeren Probleme. Amazon ist aktuell komplett aus dem Simulcast-Geschäft ausgestiegen und die Anime, die auf Prime verfügbar sind, erscheinen auch nur sporadisch. Trotzdem ist gerade durch die Publisher-betriebenen Amazon Channels Animaxx on Demand und Aniverse genügend Futter vorhanden. Zwar ist ein Abo bei den Channels mit Mehrkosten verbunden, aber diese werden öfter aktualisiert als das Prime-Angebot. Während Animaxx von Peppermint Anime/Sony genutzt wird, ist Aniverse ein Zusammenschluss aus KSM Anime, Peppermint Anime und Anime House. Dort werden aktuell nur deutsch synchronisierte Anime angeboten. Unangenehm: Durch die Firmierung als Amazon Channel sind beide Anbieter separat zu buchen. So kommt es neben dem Prime-Monatsabo zu Mehrkosten, die andere Anbieter nicht haben.

Aber auch in Prime Video gibt es Anime-Highlights, die es nur dort zu bestaunen gibt.

Crunchyroll mit dem größten Angebot, aber vorhandenen Nachteilen

Was den Umfang angeht, führt kein Weg an Crunchyroll vorbei. Mit deutlichem Abstand ist der US-amerikanische Publisher der größte Anbieter von Anime im deutschen Raum. Ein Großteil der Simulcasts erscheint auf Crunchyroll, wodurch das Angebot pro Season gefühlt um bis zu 30 Titel steigt. Seit 2013 hat sich also einiges getan im Katalog des Anime-Spezialisten. Mit dem Kauf von AV Visionen kommen außerdem auch Titel des Tochterunternehmens Kazé Deutschland in den Katalog, wahlweise mit deutscher Sprache oder Untertitel.

Ärgerlich ist jedoch, dass man bei der Suche im Internet nach legalen Anbietern diverser Anime oft auf Crunchyroll weitergeleitet wird. Dadurch wird suggeriert, dass der Anime auf der Plattform verfügbar ist. Klickt man begeistert auf den Link, wird jedoch angezeigt, dass der Anime in deutscher Sprache nicht verfügbar ist. Dies kann man umgehen: Neben der Möglichkeit, die Anime mit deutschen Untertiteln zu schauen, kann man die Seite auch auf Englisch umstellen; damit hat man Zugriff auf Teile des englischen Katalogs, der auf der deutschen Seite nicht angezeigt wird. Die dritte Möglichkeit ist das Nutzen eines VPN-Anbieters. Dadurch verfälscht man die IP des Endgeräts und täuscht damit Crunchyroll vor, in Nordamerika zu leben. Mit diesem Kniff hat man vollen Zugriff auf das Programm des amerikanischen Crunchyroll, natürlich mit englischen Untertiteln. Das Nutzen eines VPN ist zwar nicht illegal, jedoch verstößt es gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von Crunchyroll. Wenn Nutzer damit erwischt werden, kann es zu einer Kontosperrung kommen.

Solche Anzeigen sind nicht kundenfreundlich und verwirren nur.

Ebenfalls üppig ist das Angebot von Crunchyroll an unterstützten Geräten. Allerdings gibt es bei älteren Spielkonsolen das Manko, dass diese (wie die Konsolen selbst) nicht mehr unterstützt werden. Praktisch überall streambar sind auch WAKANIM, Netflix und Amazon Prime Video. Jedes Gerät, das ein halbwegs aktuelles Betriebssystem vorweisen kann, wird unterstützt.

WAKANIM jetzt auch im Simuldub-Geschäft

Momentan überrascht WAKANIM in Zusammenarbeit mit peppermint anime. Ganz im Stil des amerikanischen Anime-Platzhirschs Funimation gibt es zwei bis drei Wochen nach der Erstausstrahlung eines Simulcasts einen deutschen Simuldub. Des Weiteren lassen sich viele Titel, die von Aniplex und Sony in Japan vertrieben werden, im Katalog finden. Außerdem gibt es eine gute Auswahl an Anime mit deutschen Untertiteln und Sprache.

Kommen wir nun zu einem Punkt, der wichtiger ist, als man denkt: die Bedienfreundlichkeit.

Diverse Anbieter mit gravierenden Mängeln in der Nutzerfreundlichkeit

Die Benutzerfreundlichkeit wird oft unterschätzt. Zu einem gelungenen TV-Abend gehört nämlich auch die problemlose Navigation durch die Apps. Die Bewertung in dieser Kategorie kommt vor allem mit der direkten Nutzung zustande und wie sich das Ganze anfühlt. Auch hier empfindet jeder Mensch anders und gewichtet andere Punkte stärker als die hier aufgezeigten.

WAKANIM: Übersichtlich mit guter Nutzeroberfläche

Die WAKANIM-App ist, wie die Webseite, sehr übersichtlich gestaltet. Während die App am SmartTV und in der Desktop-Variante den Darkmode nutzt, was schonend für die Augen ist, verwendet die Windows-App und generelle Browser-Ansicht einen weißen Hintergrund. Anime werden im Kachelmuster angezeigt, und man kann sie über die Suchleiste einfach finden – sehr schön.

Die WAKANIM-App ist, wie die Webseite, sehr übersichtlich gestaltet. Während die App am SmartTV und in der Desktop-Variante den Darkmode nutzt, der schonend für die Augen ist, verwendet die Windows-App und die Browser-Ansicht einen weißen Hintergrund. Anime werden im Kachelmuster angezeigt. Man kann Titel über die Suchleiste einfach finden – sehr schön.

Sehr schade ist, dass es in der Windows-App keinerlei Einstellungsmöglichkeiten gibt. Man kann weder den Darkmode verwenden noch andere Einstellungen im Stream direkt vornehmen. Auch unschön: Die App verwendet noch französische Begriffe, obwohl die Region auf „Deutschland“ eingestellt ist. Das Programm wird stiefmütterlich behandelt. Sämtliche Kritikpunkte findet man nicht in der Desktop-Version oder am Smart-TV.

Man erkennt, dass der Fokus auf der Desktop-Version und dem Handy/Tablet bzw. SmartTV liegt. Trotzdem wäre eine einheitliche Nutzungsmöglichkeit für alle Nutzer angenehmer.

Sehr cool ist, dass WAKANIM auch offline ohne Internetanschluss genutzt werden kann, da es eine praktische Download-Funktion für längere Reisen ohne Internet gibt. Zwar ist das nur auf wenige Titel begrenzt, aber ein nettes Extra. Ebenfalls lobenswert ist die Transparenz. Man erkennt an jedem Episodenende, wer die Übersetzung für den Titel vorgenommen hat.

Zusammenfassend bietet die Plattform ein übersichtliches Interface und integrierte Funktionen wie die Bildschirmübertragung und viele Einstellungsmöglichkeiten im Player. Auch nützliche Funktionen wie der Kalender und die Download-Funktion sind vorhanden. Allerdings gibt es Verbesserungspotenzial bei diversen Apps und manchmal kann die Episodenanzahl bei einigen Titeln verwirrend sein.

Netflix: Vorreiterstellung in Sachen User Experience

Der US-Anbieter, der Anime als kostengünstige Alternative zu TV-Blockbustern gefunden hat, hat vor allem ein Ziel: Ein Schauerlebnis ohne viel Suchen zu bieten. Und das ist es auch, wenn man Netflix auf sämtlichen verfügbaren Geräten und Apps öffnet. Es ist in einfache Kategorien gelistet und mit Titelbildern versehen, die sofort den Fokus auf die Filme und Serien legen.

Einerseits ist es intuitiv für die Bedienbarkeit der App, aber es hat auch ein großes Problem. Die Empfehlungen sind auf den Zuschauer zugeschnitten, sodass wenn man 5 Krimi-Serien am Stück schaut, Netflix zum Großteil weitere Empfehlungen in diese Richtung gibt. Es gibt zwar eine Übersicht der Kategorien, aber diese sind oft ebenfalls auf den (vermuteten) Geschmack angepasst. Entweder werden Anime ganz am Ende angezeigt oder eben gar nicht. Dadurch verpasst man als Zuschauer den ein oder anderen Anime-Blockbuster. Erst durch Löschen des Verlaufs (am PC) oder die manuelle Suche nach den Animes kann man sicherstellen, dass man keine Titel übersieht.

Sehr schön: Netflix listet am Ende jeder Episode die Personen auf, die an der Anime-Übersetzung mitgewirkt haben. Das sorgt für Transparenz. Problematisch ist aber, dass die Qualität der Untertitel eher mäßig ist. Es gibt Anime, bei denen mehrere Übersetzer gleichzeitig arbeiten, und das abwechselnd. Dadurch kann es vorkommen, dass sich die Untertitel pro Folge stark unterscheiden.

Des Weiteren besitzt Netflix die komische Angewohnheit, Titel nicht richtig nach der Staffel zu nummerieren. Das bekannteste Beispiel hierfür ist The Seven Deadly Sins. Obwohl in Japan erst zwei Staffeln erschienen sind, listet Netflix den Anime mit vier Staffeln und lässt dabei die OVA als richtige Staffel gelistet.

Ein weiteres Netflix-exklusives Problem ist die Benennung der Netflix Originals. Oft erhält der Anbieter dafür Lob, obwohl er bei der Produktion nicht maßgeblich beteiligt war. Das trifft auch auf Realserien oder -filme zu. Böse Zungen könnten hier von Kunden täuschung sprechen. Allerdings handelt es sich hierbei um ein anderes Thema.

Zusammengefasst:
+ Intuitives Design
+ viele Einstellungsmöglichkeiten im Player

– falsche Staffelbenennung der Titel
– Künstliche Intelligenz blendet Anime aus
– Nützliche Funktionen (Download-Funktion)
– oft nicht ersichtlich, welche Sprache verfügbar
– Komfortfunktionen je nach Titel nervig (OP/ED-Überspringen)

Crunchyroll: Sprachen-Problem und kleinere App-Mängel

Seit 2013 ist der Streaminganbieter auch im deutschsprachigen Raum abrufbar und besitzt den größten Anime-Content aller getesteten Anbieter. Zwar kann sich die Anzahl der auf Deutsch übersetzten Anime sehen lassen und es gibt die Möglichkeit, die Sprache von Deutsch auf Englisch umzustellen (Desktop). Dadurch hat man Zugriff auf das englische Programm, dessen Lizenzen auch in Deutschland abrufbar sind. Das betrifft vor allem Titel, die nach 2014 erschienen sind.

Trotzdem kann es zur Verwirrung kommen, wenn Anime, die 13 Episoden besitzen, plötzlich mit 60 gelistet werden, und sämtliche anderen Folgen nur die eine Staffel in einer anderen Sprache besitzen. Man erkennt an allen Ecken und Kanten, dass es sich beim deutschen Crunchyroll nur um eine Subdomain des englischen handelt, denglisch inklusive.

Und das ist nicht das Einzige: Gerade bei Titeln, die mehrere Sprachen anbieten, kann man erwarten, dass der deutsche Reiter sofort geöffnet wird. Und das ist bei Crunchyroll nicht der Fall.

Eine kleine Anmerkung zum aktuellsten App-Update für die Smart-TV-App: Dort kommt es zu kleineren Freezes, die man nur mit einem „Stoppen erzwingen“ lösen kann. Generell ist das neue App-Design lobenswert, allerdings noch sehr fehlerbehaftet. Auch gibt es keine Transparenz bezüglich der Personen, die den Titel übersetzt haben.

Neu dazugekommen sind (Stand 24.08.) neue Mitgliedschaften in Form der Bezeichnung „Fan“ und „Mega-Fan“. Dort gibt es, zeitgleich mit dem App-Update, auch die Möglichkeit, Account-Sharing zu betreiben und die Download-Funktion für Offline-Streaming zu nutzen. Letzteres ist allerdings nur den Mega-Fans vorbehalten.

  • Deutsche Sprache (egal ob OmU oder Dub) nicht sofort ersichtlich
  • App zeigt englisches und deutsches Programm an
  • Smart-TV-App besitzt lange Ladezeiten bzw. generelle technische Probleme
  • Keine Einstellungsmöglichkeiten im Smart-TV-Player

Zusammengefasst:
+ viele Einstellungsmöglichkeiten im Player (PC)
+ einfache Bedienung
+ Nützliche Extra-Funktionen

– deutsche Sprache (egal ob OmU oder Dub) nicht sofort ersichtlich
– App zeigt englisches und deutsches Programm an
– SmartTV-App besitzt lange Ladezeiten bzw. generelle technische Probleme
– keine Einstellungsmöglichkeiten im SmartTV-Player

Amazon Prime Video: Digitale Frechheit in Form einer App

Wenn es um Anime-Streaming geht, wird oft nach Netflix gefragt, aber auch Amazon Prime Video bietet eine große Auswahl an Anime. So groß wie die Auswahl ist, umso umständlicher ist es, diese auszuwählen. Die App, die Amazon anbietet, ist ein absoluter Graus und nur für starrköpfige Anime-Fans zu empfehlen. Zwar besitzt Amazon Prime Video im Vergleich zu anderen Anbietern tolle Auswahlmöglichkeiten, was die Untertitel im direkten Stream angeht, versagt aber nicht nur bei der Bedienung zur Auswahl der Anime.

Denn Amazon Prime Video ist kein eigener Streamingdienst, sondern bei Amazon im Wirtschaftskreislauf integriert. Das bedeutet, dass man mit der bewährten Kachelstruktur als Genre-/Themenfokus nicht nur in Prime enthaltene Titel angezeigt bekommt, sondern auch Serien und Filme, die nur mit Aufpreis anzuschauen sind. Weiterhin sehr benutzerunfreundlich ist die Qualitätsoption der 4K-Titel. Bei Anime sind nur bei wenigen Titeln verfügbar (z.B. Your Name.). Die Auswahl wird nicht unter ein und demselben Titel erfasst, sondern separat angezeigt. Damit wirkt das Herumstöbern extrem langgezogen, und der eigentlich gute Katalog wirkt aufgebläht. Das wird aber vor allem durch eine weitere „Funktion“ verstärkt.

Amazon geht gerade bei längeren Titeln nach der deutschen Veröffentlichung und hat für jede weitere Fortsetzung eine separate Kachel. Konkret heißt das zum Beispiel, dass die Pokémon XY-Staffel nicht fortlaufend mit Folge 1 – 200 angezeigt wird, sondern Pokémon XY Staffel 1, Teil 2, Episoden 14 – 30 und Pokémon XY Staffel 1, Teil 3, Episoden 30-46.

Es macht schlichtweg keinen Spaß, die App für Streaming zu nutzen. Zwar bietet Amazon im Detail viele Einstellungsmöglichkeiten, aber die App steht sich oft selbst im Weg. Umso unverständlicher ist es, dass man anscheinend seit Jahren auf dieses Konzept setzt. Die App bekommt durchgehend Updates und Bugfixes.

Zusammengefasst:
+ viele Einstellungsmöglichkeiten im Player
+ es funktioniert

– fummelige Bedienung
– Werbeeinblendungen
– schreckliche Seriensortierung, viele Titel doppelt
– Mischung aus Prime-inklusive und Extra-Zahlung nicht immer direkt ersichtlich

Das Endergebnis: der beste Anime-Streaming-Anbieter ist…

Vergleiche sind schön und gut, aber hier sind die finalen Ergebnisse dieses Artikels:

WAKANIMNetflixCrunchyrollAmazon Prime Video
Preis
Angebot
Benutzerfreundlichkeit
Finale Bewertung14,51113,59
Platzierung1.3.2.4.

Die Goldmedaille geht an WAKANIM! Mit 14,5 Punkten konnte der deutsche Ableger in praktisch allen Punkten überzeugen. Lediglich bei der Benutzerfreundlichkeit gibt es kleinere Mängel. Zweiter wurde der US-Riese Crunchyroll. Mit einem überwältigenden Angebot sticht das Portal zwar hervor, bietet aber auch in Punkto Benutzerfreundlichkeit große Verbesserungsmöglichkeiten. Netflix erobert Platz drei.

Abgeschlagen ist Amazon Prime Video, dem aufgrund einer grauenhaften Benutzeroberfläche und einem „okay-en“ Angebot ein Sprung in höhere Punkteregionen verwehrt blieb.

Fazit

Schaut man sich die Endtabelle an, erkennt man, dass die Anbieter sich nicht viel nehmen. Jeder bietet (mit einer Ausnahme) ein ausreichendes Streamingerlebnis an, und es gibt nur kleine Details, die die Portale unterscheiden. Anime-Streaming ist in Deutschland angekommen. Vergleicht man das mit dem Angebot vor 10 Jahren, kann man durchaus erkennen, dass es sich verbessert hat.

Klar, viele Animefans wünschen sich einen Anbieter, der alles anbietet. Das ist aber allein wegen der japanischen Lizenzgeber nicht möglich. Im Westen zeichnet sich sowieso ein Machtkampf zwischen Crunchyroll, WAKANIM und Netflix ab, da diese die großen Firmen aus Japan oder den USA hinter sich haben. Neu hinzugekommen ist Disney+, da muss man allerdings schauen, wie dieser sich etabliert.

Anschließend kann man noch erwähnen, dass der Kundensupport bei allen Anbietern ausreichend bis sehr gut ist. Während Crunchyroll und WAKANIM unter anderem Support über Facebook/Twitter und E-Mail anbieten, gibt es bei Netflix und Amazon E-Mail, Telefon und Chat. Freundlich und hilfreich sind alle.

Nachtrag 09.12.2021

In der Nacht zum 09.12.2021 wurde der dienstälteste Anime-Anbieter im deutschen Raum, Anime on Demand, abgeschaltet. Ruft man nun die Seite von AoD auf, wird man direkt auf Crunchyroll umgeleitet. Generell wurden seit längerem Titel, die bei Anime on Demand abrufbar waren, in Crunchyroll integriert. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, AoD aus der Übersicht auszuschließen. Das Titelbild bleibt allerdings unverändert.

Weitere Anbieter

In diesem Artikel geht es zwar um einen direkten Vergleich der vier großen Streaminganbieter, die entweder komplett oder nur themenweise Anime anbieten. Doch das Meer der Anbieter ist größer als man denkt. Folgende Anbieter bieten kostenlos Anime an:

  • Netzkino
  • Prosieben MAXX (Mediathek der letzten 14 Tage)
  • TV NOW (ehemals Watchbox, Webseite)

Es gibt auch kostenpflichtige Dienste wie RakutenTV, Google Play, Microsoft Store, YouTube Filme & Shows und Steam (Direktkauf, Verleih). Diese Anbieter bieten jedoch nicht dasselbe umfassende Angebot an Anime-Streams auf Deutsch wie die großen Anime-Streaminganbieter und werden deshalb nicht erwähnt.

Persönliche Anmerkung zu den Bildern: Da der App-Aufbau von Netflix und Amazon Prime praktisch überall gleich ist, habe ich weitere Screenshots ausgelassen.

Wie sieht es bei euch aus? Wie sind eure Erfahrungen mit dem Anime-Streaming-Angebot in Deutschland?

4 Antworten

  1. Sehr schöne Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile der einzelnen Streaminganbietern.
    Ich persönlich nutze ebenfalls überwiegend diese großen 5 Anbieter.

    Wakanim und Crunchyroll gefallen mir am besten.
    Netflix hat allerdings den besten Player und die schnellste Synchronisierung zwischen App und Browser.
    Wenn man am Browser das Video stoppt wird die Folge in der exakten Sekunde in der App abgespielt.
    Bei Crunchyroll hingegen bleibt es für einen Tag lang um einige Folgen falsch. Oft muss man manuell die Folge auswählen bei der man war.

    AoD hat eine schöne Auswahl aber leider ist das ständige ruckeln des Players am Anfang jeder Folge und beim einstellen des Vollbildes recht nervig.

    Außerdem müsste es meines Wissens nach nicht mehrfach nutzbar sein.

    Amazon lädt gerne mal die Untertitel nicht.
    Dafür kann aber zu jedem Zeitpunkt der Synchronsprecher angezeigt werden. Das finde ich wirklich fantastisch.

    Insgesamt stimme ich deiner Wertung voll und ganz zu.

  2. Ich rede hier nur von den Streaming Seiten, die DVD/BD Sparte ist bei allen Anbietern Top(Kaze usw.)(Wobei ka ob Crunchyroll eigene DVDs/BDs anbieten glaube zwar nicht, wenn ja kann ich dazu aber nichts sagen weil ich mit diesen noch keine Erfahrungen gesammelt habe.)

    Das allerwichtigste hast du vergessen, die Subquallität. Ob eine App vorhanden ist oder wie die Benutzerfreundlichkeit ist, ist meiner Meinung nach alles zweitrangig, das was am meisten zählt ist die Subqualli und diese fehlt komplett, deswegen finde ich die Plazierung von Amazon auch sehr unpassen. Amazon und Netflix bieten hier die absolut besten Ergebnisse.

    Subqualli:

    Note 1:
    Netflix und Amazon sind da Top, bin immer wieder über deren Subquallitäten erstaunt.

    Note 3:
    AOD ist mit der Subqualli durchnittlich gut, anfangs noch sehr gut.
    Mir kommt es so vor, als ob die genau wie Wakanim ihre DVD/BD Käufe ankurbeln wollen und deswegen die Subs auf deren Streaming Seite extra immer weiter „künstlich“ verschlechtern.

    Note 4
    Wakanim benutzt teilweise umgangsprache und deren Subs wirken immer öfters lustlos, immer mehr umgangsprache und unpassende Wörter werden verwendet.

    Note 5-6:
    Bis zum heutigen Tag frage ich mich immer wieder wer dort für die Übersetzungen verantwortlich ist, ich dachte erst an die Selbstverliebten NanaOne Leute, weil die CR subs einen sehr ähnlichen selbstverliebten umgangsprachlichen „Charm“ haben,naja mitlerweile glaube ich nicht mehr ganz das die dort mit im Boot sind,weil CR schon extrem lustlost subbt sodass ich bei jedem sub wirklich Kopfschmerzen bekomme.

    1. So umständlich ist die Bedienung von AoD eigentlich auch an der Playstation nicht dass ich da jetzt nur 2 Sterne gegeben hätte. Aber naja letztendlich eine sehr ausführliche Ausführung über die vor und Nachteile (wobei es bei der Platzierung am Schluss ja eigentlich auch individuell darauf ankommt auf was man selber am meisten Wert legt. Für mich persönlich wäre Crunchyroll nichts)

  3. Hallo,
    als Fan von Animes und Japan und Vollzeit Angestellter kann ich es mir zum Glück leisten alle relevanten Dienste zu abbonieren, wobei ich AoD eigentlich nur noch habe weil sie Fairy Tail im Angebot haben, ansonsten bin ich mit diesem Anbieter eher unzufrieden, die Bedienbarkeit ist eher mäßig, und leider hackt auch das streamen immer wieder, wenn man vorspringt stimmt plötzlich Ton und Bild nicht mehr überein usw. .
    Was mir aufgefallen ist, ist das mittlerweile einige Animes bei mehreren Anbietern zu sehen sind, und andere leider noch nirgends ( legal), das Frustet dann schon etwas.
    Am frechsten ist allerdings Amazon, neben den hier erwähnten Schwächen, da bieten sie das Anime Paket als Abo an, trotzdem sind viele Anime Streams noch kostenpflichtig, habe entsprechend sofort wieder gekündigt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Letzten Beiträge