Mit Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur läutete der japanische Entwickler Game Freak gemeinsam mit The Pokémon Company (TPC) am 18. November 2022 die neunte Generation der kultigen Taschenmonster ein. Im Test kläre ich, wie Game Freak das Franchise spielerisch weiterbringt, sich dabei allerdings massiv selbst behindert.
Die Pokémon-Maschinerie lief 2022 auf Hochtouren
2022 kommen die Pokémon-Fans voll auf ihre Kosten. Mit Pokémon-Legenden: Arceus hat das Franchise Anfang des Jahres ein sehr gutes Spin-off bekommen und die aktuelle Anime-Staffel bietet ein Finale, das lange in Erinnerung bleiben wird. Nach der Ankündigung im Februar erschien mit Karmesin und Purpur die nunmehr neunte Spielgeneration von Pokémon, welche nach Schwert und Schild die zweite Generation auf der Nintendo-Switch-Konsole ist.
Wie schon bei Arceus wurde jede Pokémon Direct und jeder Info-Schnipsel seitens Game Freak nicht nur heiß erwartet, sondern auch heiß diskutiert. Praktisch jedes einzelne Bild eines Trailers wurde von den Fans wie Kritikern detailliert analysiert und Dinge entweder vorhergesagt, bestätigt oder widerlegt – egal ob es sich dabei um potenzielle Gameplay-Mechaniken, neue Pokémon-Typen oder das allseits beliebte Thema der Grafik handelt.
Während schon eine Woche vor Release Twitch-Streams von veröffentlichten Spielversionen die Runde machten, war es am 18. November schließlich so weit: Die Spiele erschienen und auf praktisch jeder großen Social-Media-Plattform mit einem Gaming-Channel war die neunte Generation in aller Munde.
Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur gleichen technisch fast einem Desaster
Es ist praktisch unmöglich, den vielen Videos und Bildern auszuweichen, die vor allem eines zeigen: den schrecklichen Zustand der Spiele. Und genau mit diesem Punkt möchte ich dieses Review beginnen. Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur sind inhaltlich sehr gute Spiele, die das Franchise um sinnvolle Punkte erweitern und in den erzählerischen Höhepunkten macht die Taschenmonster-Jagd richtig viel Spaß. Man wird dann aber sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Das Game hätte unbedingt weiterentwickelt werden müssen.
Erinnert ihr euch noch an Cyberpunk 2077, das Sci-Fi-Spiel aus dem Hause CD Project RED, welches Ende 2020 ebenfalls im desolaten Zustand erschien? Oder Battlefield 2042 von Electronic Arts ein Jahr später? Ich würde so weit gehen und sagen, dass aus technischer Sicht Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur ohne Weiteres in diese Liste der unrühmlichen Erstveröffentlichungen aufgenommen werden sollten.
Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur sind technisch gesehen in einem solchen Zustand veröffentlicht worden, dass selbst hartgesottene Fans, die nichts mit den Begriffen wie Framerate, Glitches, Bugs oder Pop-Ups anfangen können, sich wundern, wie man so ein Spiel veröffentlichen kann. Zur Erinnerung: Wir reden hier von einem Milliarden-Franchise, welches seit über 25 Jahren Fans aus aller Welt vereint. Ich spreche hier nicht über die Grafik selbst; Pokémon-Spiele haben sich nie über die Grafik definiert oder darin große Pluspunkte sammeln können.
Meine Kritik zielt auf Punkte ab, die den Spielspaß merklich verringern. Ich spreche von einer Framerate, die nur selten flüssig das Bild wiedergibt. Von Momenten, bei denen man durch das einfache Erkunden der Paldea-Region plötzlich durch den Boden fällt. Von Pokémon, die sich in der Stein-Textur „verstecken“ und die man nicht angreifen kann, da der neue Auto-Kampf das wilde Pokémon nicht registriert. Von Kamera-Problemen, die einen plötzlich unter die Welt blicken lassen. Von Spielabstürzen, die am Tag mindestens einmal passieren können. Eine ruckelnde Menüführung. Glitches. Diese Liste lässt sich ohne Probleme weiterführen, denn: Es sind keine Ausnahmesituationen. Man kann von Glück sprechen, dass keine sogenannten Softlocks und dergleichen geschehen und man das Spiel nicht komplett neu starten muss.
Day-One-Patch hilft nicht
Praktisch jede Spielsitzung passieren Dinge, bei denen man sich einfach nur verwundert den Kopf kratzt und denkt: „Wie konnte das Spiel nur so veröffentlicht werden?“ Dabei ist es egal, ob man im angedockten Modus am TV oder mobil auf Monsterjagd geht. Die Probleme treten außerdem auf allen drei Nintendo-Switch-Systemen gleichermaßen auf: Ob OLED, Switch Lite oder die „normale“ Version ist in diesem Fall egal.
Natürlich gibt es viele solcher Szenen, die vor der eigentlichen Veröffentlichung entstanden sind und es gab berechtigterweise Stimmen, dass man auf den Day-One-Patch warten sollte. War es früher wichtig, ein funktionierendes Spiel von Haus aus zu liefern, wird inzwischen vieles nach dem sogenannten Gold-Status bei der Spieleentwicklung – sprich dem ersten Patch direkt bei Veröffentlichung – ausgebügelt.Hier ist das leider nicht der Fall.
Wer trägt Schuld am aktuellen Zustand?
Nun wäre es natürlich sehr einfach, den Entwicklern, also Game Freak, die Verantwortung dafür zuzuschreiben. Auch wenn sie vielleicht eine Teilschuld haben, sehe ich die Schuld vielmehr bei Nintendo beziehungsweise der Pokémon Company. Und klar: Ich spekuliere hier zu 100 %, aber anders kann man sich die Lage nicht erklären. Den Entwickelnden muss der technische Zustand bekannt gewesen sein –und sie haben das auch mit Sicherheit kommuniziert.
Aber eine Verbesserung des Endproduktes wäre wahrscheinlich nur mit einer Verschiebung möglich gewesen. Da aber bares Geld (nicht nur von den Fans) an solchen Verschiebungen hängt, musste man wohl abwägen: Spiel in der aktuellen Form veröffentlichen und nachträglich verbessern oder das Game verschieben und sauber in den Markt bringen. Große Player wie Nintendo und The Pokémon Company sind an der (japanischen) Börse vertreten und ein Cyberpunk 2077 zeigt, dass durch das mehrmalige Verschieben der Firmenwert für Investoren und Aktionäre sinkt. Genau sowas kann sich eine Firma in der Größe von Nintendo und TPC nicht leisten. Doch wie gesagt: Ich spekuliere hier lediglich.
Man kann wirklich froh sein, dass trotz dieser Probleme ein normales Spielen möglich ist und die neunte Generation durchaus sein Potenzial durchblitzen lässt. In den besten Momenten hat man wirklich sehr viel Spaß.
Die positiven Aspekte von Karmesin und Purpur
Lässt man die technischen Probleme irgendwie beiseite, macht Pokémon Karmesin beziehungsweise Pokémon Purpur durchaus Laune. Mit Paldea hat man eine Region vor sich, welche der iberischen Halbinsel ähnelt, und die Möglichkeit bietet, diese als komplette Open-World zu erkunden! Zunächst muss man aber die Schulbank drücken.
Noch davor hat man einiges zu erledigen, angefangen mit dem mächtigen Charakter-Editor. Dieser ermöglicht es, neben acht Voreinstellungen allerlei Dinge mit der Spielfigur zu machen. Der Editor ist sehr groß und ich kann verstehen, dass man vor dem eigentlichen Spielbeginn durchaus eine Stunde mit dem Erstellen des eigenen Charakters beschäftigt ist.
Ist das erledigt, treten wir der Akademie bei und erfahren allerlei Dinge, die Profis zwar wissen, der Protagonist allerdings nicht. Neben der Rivalin Nemila lernen wir zudem die für die verschiedenen Story-Stränge wichtigen Charaktere, etwa den Direktor der Akademie, kennen.
Das legendäre Pokémon ist fast von Beginn an dabei
Ein großer Unterschied zu den anderen Generationen ist die Tatsache, dass die beiden legendären Pokémon Koraidon (Karmesin) und Miraidon (Purpur), welche wie üblich die Coverdesigns schmücken, uns bereits ab der ersten Spielstunde begleiten. Anfangs unterstützt das Legendäre als Reittier, später kommen weitere wichtige Funktionen hinzu, um die Spielwelt noch genauer erkunden zu können. Dafür müssen Story-Missionen erfüllt werden.
Es reicht nicht, nur Champion zu werden
Eine Besonderheit dieser Pokémon-Generation ist es, dass man nicht nur einer Geschichte folgt, sondern direkt drei zur Auswahl hat. Neben der klassischen Storyline „Der Weg des Champs“, bei der man die acht Arenaleiter besiegen und Orden sammeln muss, um an der Pokémon-Liga teilzunehmen, gibt es noch „Die Straße der Sterne“. Dabei muss man die fünf Lager von Team Star, der rebellierenden Schülerbewegung, aufsuchen und deren Bosse bezwingen.
Darüber hinaus gibt es noch „Der Pfad der Legenden“, bei der man einem Akademie-Kumpel helfen soll, sogenannte Geheimgewürze zu finden. Hierfür sind besonders starke Herrscher-Pokémon zu besiegen. Diese haben dann, ähnlich wie in Pokémon-Legenden: Arceus, einen größeren Lebensbalken.
Während dieser Abenteuer werden, anders als in den vergangenen Teilen, Themen wie Tod, Krankheit, Trauma sowie menschliche Konflikte auf eine Art und Weise dargestellt, die man Pokémon nie zugetraut hätte. Obwohl diese heiklen Themen mehr oder weniger subtill eingebracht sind, werden sie mit Respekt und der nötigen Reife behandelt. Die farbenfrohe Präsentation sowie der typische Pokémon-Humor stellen unterdessen sicher, dass das Ganze nicht zu depressiv wird.
Geht man direkt von Arena zu Arena und erfüllt die anderen Story-Stränge ohne Umwege, ist man etwa 20 Spielstunden beschäftigt. Möchte man die Umgebung ausgiebig erkunden und das ein oder andere Pokémon fangen, summiert sich die Spielzeit weiter auf. Alles in allem bekommt man für das Geld jede Menge Pokémon!
Spielerisch erwarten einen in jedem der drei Story-Stränge jeweils andere Aufgaben und Herangehensweisen. Während man bei dem „Weg des Champs“ bei den Arenaleitern besondere Aufgaben erfüllen muss, um diese überhaupt herausfordern zu können, ist es bei „Der Straße der Sterne“ eine Art Mini-Spiel, bei dem man mit den ersten drei Pokémon innerhalb eines großzügigen Zeitlimits eine bestimmte Anzahl von Pokémon im Autokampf besiegen muss.
Sinnvolle Verfeinerungen prägen die Poké-Kämpfe
Über die rundenbasierten Kämpfe muss ich eigentlich kein Wort verlieren. Wer ein Pokémon der Hauptreihe gespielt hat, kennt das System. Allerdings hat Game Freak gelungene Neuerungen hinzugefügt.
Eine solche kennt man bereits aus dem Spin-off Pokémon-Legenden: Arceus: Ist man in einem Kampf, bewegen sich die wilden Pokémon frei umher. So kann es sein, dass während eines Kampfs auf Wasser (inklusive passender Plattform) plötzlich ein Garados erscheint und zuschaut. Das beschert heitere Momente und macht die Welt um einiges lebendiger.
Wie ich bereits mehrmals erwähnt habe, gibt es nun automatisierte Kämpfe. Damit wird auf Knopfdruck das erste Pokémon aus dem eigenen Team befreit. Wählt man anschließend ein wildes Pokémon aus, greift es dieses an – ohne dabei erst in den üblichen Kampf-Bildschirm zu wechseln. Das erleichtert das Aufleveln der Pokémon um ein Vielfaches, auch wenn der seit Generationen von den einen geliebte und von den anderen gehasste EP-Teiler wieder mit an Bord ist, welcher sich nicht deaktivieren lässt.
Mit der Terakristallisierung gibt es ein neues Kampf-Feature, welches man am besten mit der Dynamaximierung aus Pokémon Schwert und Pokémon Schild vergleichen kann. Diese macht die Pokémon allerdings nicht riesig, sondern verstärkt die Attacken des (neuen) dritten Tera-Typen, während das Pokémon mit einem Kristallpanzer umwickelt ist.
Dadurch gewinnen die Pokémon-Kämpfe weiter an taktischer Tiefe, die man im Multiplayer mit Sicherheit effizient einsetzen kann. Mega-Entwicklungen, wie etwa zuletzt in Pokémon Ultrasonne und Pokémon Ultramond, gibt es in diesem Hauptteil nicht.
Übrigens: Wer Probleme hat, dass die Kristalle nicht in der Spielwelt erscheinen: Man muss die Uhrzeit der Nintendo Switch um einen Tag nach vorne setzen. Nach dem Neuladen erscheint die Raid-Funktion dann wieder auf der Karte, sodass das Jagen und Fangen wie gewohnt möglich ist.
Eine weitere essenzielle Neuerung für die Hauptreihe ist die Anwendungsmöglichkeit der seit der ersten Generation bekannten TMs. Diese lassen sich in Pokémon Karmesin und Pokémon Purpur entweder direkt in der Spielwelt oder im Storyverlauft finden und freischalten. Allerdings sind diese wieder nur einmal verwendbar. In dieser Generation müssen TMs zunächst mit Materialien an einer TM-Maschine hergestellt werden. So benötigt man für die Feuer-Attacke Nitroladung neben der neuen Währung LP (Ligapunkte) drei Dartiri-Federn und Qurtel-Kohle. Diese bekommt man natürlich durch das Besiegen der jeweiligen Pokémon. Ligapunkte verdient man durch das Abschließen der Story-Quests und dem Besiegen von Pokémon-Trainern. Erst wenn man genügend Materialien gesammelt hat, lassen sich entsprechende Attacken duplizieren. Das lädt zum Grinden ein.
Erneuter Star der Spiele: das Erkunden und Fangen
Den größten Spielspaß hat Game Freak aber aus Pokémon-Legenden: Arceus mitgenommen: das Erkunden der neuen, offenen Welt! Wie auch in dem Spin-off gibt es in Paldea Vieles zu entdecken. Dinge wie Beeren, Bälle und starke Attacken versprechen diverse Vorteile. Praktisch hinter jeder Ecke – Stadt oder Umland – kann etwas versteckt sein, was nützlich für die Jagd ist. Das genaue Absuchen lohnt sich.
Wie in jeder Generation üblich, gilt es aber auch zahlreiche Taschenmonster zu fangen, um den Pokédex, der hier sehr hübsch als Handy-App integriert ist, zu vervollständigen. Zusätzlich zu vielen bekannten Wesen aus vergangenen Generationen sind neue Regionalformen bekannter Pokémon und vor allem die komplett neuen Monster ein Highlight.
Multiplayer mit bis zu vier Spielenden möglich
Alleine hat man also durchaus seinen Spaß. Wie ist das wohl mit mehreren Freunden? Richtig gehört: Wie schon in Schwert und Schild hat man die Möglichkeit, an sogenannten Raid-Events teilzunehmen, um mächtige (oder seltene) Pokémon zu fangen. Nun können vier Menschen gleichzeitig die Geschichte(n) erleben – unabhängig voneinander. Es muss lediglich eine Person als Host agieren, anschließend können drei Freunde dieser Sitzung beitreten und entweder gemeinsam die Welt erkunden oder selbst der Story folgen. Die Fortschritte werden dabei gespeichert, so kann man auch nach einer Multiplayer-Sitzung genau da weitermachen, wo man aufgehört hat.
Optisch ein Schritt vor, zwei zurück
Inhaltlich überzeugen die Spiele also, leider ist das bei der Optik nicht der Fall. War schon Pokémon-Legenden: Arceus kein optisches Schmankerl, konnte das Spiel immerhin inhaltlich in vielen Momenten überzeugen. Auch bei Karmesin und Purpur ist das wieder der Fall, der die beiden Editionen glänzen lässt. Aber es reicht schon eine einfache 180-Grad-Drehung, um die hässliche Fratze der Games zu sehen – Schatten, die sehr spät laden, matschige Texturen, Bild- und Texturfehler so weit das kleine Sichtfeld reicht. Um auf dem Boden der Tatsachen zu landen: Das Spiel fühlt sich optisch irgendwie wie ein Rückschritt an.
Obwohl die Spielwelt aus architektonischer Sicht wunderschön ist und viele Orte einen gewissen Wiedererkennungswert haben, sind größere Städte durch die fehlerhaften Schatten oft keine optischen Highlights. Leider können nur noch wichtige Gebäude wie Arenen oder der Friseur betreten werden. Bei allen anderen Geschäften wird man auf ein Menü weitergeleitet und begutachtet dort etwa einfache Bilder der Speisen, die diverse Boni mit sich bringen.
Wo also ist der eine Schritt vor, fragt ihr euch? Denn im Endeffekt ist es ja 1:1 das bekannte 3D-Pokémon-Problem. Nun: So schlimm die Spielwelt auch aussieht, die Pokémon und Charaktere selbst waren noch nie hübscher und detaillierter. Gerade die Taschenmonster sahen noch nie besser aus; teilweise erkennt man, dass diese Fell haben. Dadurch wirken diese lebendiger als bisher. Die Effekte innerhalb der Kämpfe und während den Tera-Raids überzeugen ebenfalls. Diese bestechen beispielsweise mit schönen Lichteffekten.
Eine wichtige Warnung an alle, die sensibel auf Bildflackern und Blitzlicht reagieren (Epilepsie): Das Spiel lässt einen sehr oft auf einen weißen Ladebildschirm schauen. Für Einzelne kann das sehr unangenehm sein.
Gute Hauptspiele, die ohne technische Probleme noch besser sein könnten
Was also kann man aus dem Test mitnehmen? Prinzipiell dreht Game Freak an den richtigen Gameplay-Schrauben, um das ohnehin schon süchtig machende Spielprinzip nicht nur fortzusetzen, sondern auch umfangreich zu erweitern. Die Geschichte kann mit den angesprochenen, erwachsenen Themen durchaus überzeugen und die neu eingeführten Charaktere sind ebenfalls sehr liebenswert. Alles in allem ist es eine Pokémon-Generation, welche ich ohne Probleme eine Bewertung von 83 % geben würde. Gerade der gelungene Multiplayer-Modus mit der Möglichkeit, Selfies der Charaktere zu schießen, dem gemeinsamen Erkunden und Jagen in der Open-World inklusive der Raid-Funktion macht aus Purpur und Karmesin ein Freudenfest, was sich Fans wahrscheinlich sehr lange gewünscht haben.
Wären da bloß nicht die technischen Probleme. In dieser Form kann man eigentlich kein Spiel dieses Kalibers veröffentlichen. Technisch ist die Umsetzung schlichtweg mangelhaft. Während ich bei Pokémon-Legenden: Arceus zwar auch einige Fehler und Probleme hatte, konnte ich darüber ohne Probleme wegsehen. Die Performance-Probleme bei Purpur und Karmesin sind aber nicht nur verdoppelt, sondern vervierfacht worden. Deshalb ist für mich eine Reduzierung der Wertung um satte 10 % indiskutabel.
Und das ist wirklich schade, denn, wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der neunten Generation nicht um schlechte Spiele. So wird unnötiges Potenzial weggeschmissen. Man kann nur hoffen, dass sich Game Freak schnell um die Defizite kümmert und die Performance verbessert. Nicht weniger haben Purpur und Karmesin wirklich nötig – und verdient.