Lizenzierung von Anime: Einblicke in den deutschen Markt und Entscheidungsprozesse

Anime in Deutschland war schon immer ein schwieriges Thema. Oft beklagen sich Animefans über die unzureichende Synchronisation (in ihren Augen), die (in ihren Augen) überteuerten Preise pro Volume oder das Volumensystem an sich. Dass aber auch Anime-Fans hinter den Publishern stehen, wird oft vergessen. Dass diese sich für „uns“ ins Zeug legen, möchte ich nun hier genauer erläutern.

Zwei Wellen von Animepublishern vorhanden

Das deutsche Animepublishing lässt sich eigentlich in zwei Ären einteilen:
Vor der Insolvenzwelle: 1995 – 2009
Nach der Insolvenzwelle: 2010 – jetzt

Es gibt im Wesentlichen zwei Wellen von Anime-Publishern in Deutschland:

  1. OVA-Films*
  2. Anime Virtual (jetzt Kazé Deutschland)
  3. Anime House
  4. Panini Video**
  5. Mediacs *
  6. SPVisions*
  7. ADV Films*
  8. AniMaze
  9. Beez Entertainment**
  10. Universum Anime
  11. Tokyopop **
  12. Red Planet**
  13. Nipponart
  14. Peppermint Anime
  15. KSM Anime
  16. Universal Pictures
  17. FilmConfect Anime
  18. AniMoon

    * Die mit einem Sternchen gekennzeichneten Vertriebe sind vollständig insolvent gegangen. Hier werden, sofern die Lizenzen nicht neu vertrieben werden, nur Restbestände verkauft.

    ** Tokyopop, Red Planet, Beez und Panini haben den Videovertrieb komplett eingestellt und sich auf andere Verkaufsbereiche spezialisiert bzw. vertreiben nur noch Manga.

Ich möchte nun meinen Fokus auf die Zeit von 2010 bis zur Gegenwart legen, da es sehr schwierig ist, über eine Zeit zu schreiben, in der das Internet noch praktisch Neuland war. Es lassen sich sehr wenige Informationen bezüglich der Insolvenz finden, jedoch möchte ich das, was zu finden ist, hier zusammentragen.

Die Insolvenzwelle

Was kann man als Grund für die Insolvenz von fünf Firmen sehen sowie der Tatsache, dass sich drei aus dem Segment zurückgezogen haben? Ganz einfach: Digitalisierung.

Gerade in Zeiten, als es noch ein 56k-Modem gab, mehrere Minuten dauerte, eine Internetseite aufzurufen, und Seiten wie Facebook und YouTube noch in den Kinderschuhen steckten, war eines wichtig für den Vertrieb eines Nischenprodukts: Werbung. Werbung – sei es durch Mundpropaganda, TV-Programme oder die damals noch sehr geläufigen Animezeitschriften – war es extrem überlebenswichtig, um mit Werbung auf seine Titel aufmerksam zu machen. Jetzt wird natürlich argumentiert, dass das Streamen auf einer illegalen Seite auch Werbung für den Anime sei. Hierzu gibt es ein Interview, welches von www.cinefacts.de mit dem Chef von OVA-Films geführt wurde:

Tigertwix: 2006-2008 waren die meiner Meinung nach profitierensten Jahren der Anime-Label, welche man auch gut an den Verkaufszahlen und den steigenden lizenzierungen sehen kann. Kann man davon ausgehen das sich die Anzahl der Lizenzierungen steigern wird? Um so vielleicht mal in weiter ferne US ähnliche Zustände bei uns sehen zu können?!

OVA-Films: Falsch. 2006  waren die profitabelsten Jahre für ILLEGALE ANBIETER von Anime in INTERNET. Die Anzahl der illegal aus dem Netz gesaugten Animes übertrifft die der legal erworbenen um mehr als das 10-fache!!!! Sollte dies so weitergehen, so wird es im Gegenteil dazu führen, dass die Zahl der Lizenzierungen drastisch fällt und Publisher ihre Läden dicht machen müssen.

Dazu ein aktuelles Beispiel aus der Praxis. (Titel ist keiner von uns, daher werde ich ihn nicht nennen.) Von einer Neuheit (Folgevolume einer Serie und sogar ein B+ Titel erschienen im Oktober 2007) wurden in den ersten 6 Wochen nach Erscheinen gerade mal 500 Stück verkauft! Im selben Zeitraum wurde eine illegale Seite in Deutschland ausfindig gemacht (Strafverfolgung ist eingeleitet!) wo man diesen Titel 10 Tage nach Erscheinen als DVD-Rip inklusiver Cover und DVD Bedruckung(!) herunterladen konnte. Die recherchierten Serverlogs zeigten über 3000 Downloads innerhalb eines Monats an. Auch unsere Titel sind/waren dort zu finden! Wohlgemerkt das war nur EINE Seite! Es gibt ja (noch) leider ein paar mehr.
(…)
Last but not least hängen an der ganzen Sache ja auch noch Arbeitsplätze dran. Da man wohl davon ausgehen kann, dass die meisten Ripper (sowie Downloader) wohl Schüler/Azubis oder Studenten sind und wohl auch noch im „Hotel Eltern“ wohnen, sollten diese mal darüber nachdenken wie toll sie es finden würden, wenn ein Elternteil von ihnen seinen Arbeitsplatz verlieren würde bevor so dämliche Sprüche wie „um diesen Publisher ist es nicht schade..“ ins WWW hinausposaunt werden…

Wir wünschen all unseren ehrlichen Kunden trotzdem ein schönes, allen anderen vielleicht auch mal ein nachdenkliches Wochenende.

Natürlich darf man nun den Fehler auch nicht rein am Streaming oder Torrenting/Downloading sehen – hierfür sind die Ursachen viel zu tief in der Animeindustrie selbst verankert.

Das Lizenzierungsverfahren

Über das Lizenzierungsverfahren selbst wird aus strategischen Gründen auf Seiten der Anime-Publisher oft Stillschweigen bewahrt. Einerseits ist das schade, aber auch verständlich. Japaner sind, soweit ich das mitbekommen habe, sehr eigen, wenn es um ihre Produkte im Ausland geht. So müssen deutsche Anime-Vertriebe viele Kompromisse eingehen, wenn es um den Vertrieb geht:

  • Episodenanzahl pro Volume
  • Anzahl und Art der Extras
  • Synchronsprecher
  • Veröffentlichungszeitraum
  • Digitale Verfügbarkeit

Dies sind alles Dinge, bei denen ein japanischer Vertrieb teilweise die komplette Kontrolle haben möchte. Wenn ein deutscher Publisher zum Beispiel nicht damit einverstanden ist, pro Volume lediglich 3 Folgen anzubieten, wird die Verhandlungsbasis über Bord geworfen und der Kontakt wird abgebrochen oder man wendet sich an einen Konkurrenten. Auch die japanischen Vertriebe bzw. Produktionskomitees sind sich der in Deutschland relativ günstigen Preise sehr bewusst. Durch das Herauszögern der Veröffentlichung im Westen wird gewährleistet, dass sich die Japaner nicht die günstigen Anime aus Deutschland importieren, sondern „heimische Ware“ gekauft wird. Dies lässt sich auch sehr gut begründen, wieso ein Anime nach der Lizenzankündigung mehrere Monate braucht, bis er in DE/AT/CH erscheint.

Auch gibt es einen Unterschied, welche Art von Lizenz erworben werden muss:

  • Broadcast-Lizenz (TV)
  • DVD-Lizenz
  • Blu-ray-Lizenz (mit DVD-Lizenz gekoppelt)
  • Simulcast-Lizenz (zeitnah zur Erstausstrahlung)
  • Streaming-Lizenz (betrifft ältere Titel)
  • Merchandise-Lizenz (eigene Produktentwicklung)

Ist eine Lizenz wie zum Beispiel die Streaming-Lizenz bereits durch einen Anbieter in Deutschland vergeben, so muss sie abgekauft werden.

Die Kosten einer Lizenz

Lizenzkosten sind wie bereits erwähnt oft streng geheim und es ist schwierig, genaue Informationen darüber zu erhalten. Während der Insolvenzwelle waren nicht nur deutsche Publisher betroffen, sondern auch international agierende Unternehmen, insbesondere in den USA, mussten ihre Tore schließen. Im Jahr 2007 hatte der in den USA tätige Publisher ADV Films einen Rechtsstreit mit dem Animationsstudio Arms Corporation, bei dem einige Lizenzkosten offengelegt werden mussten:

Unbenannt
Mit * gekennzeichnete Titel haben auch einen Release in Deutschland erhalten. (*)-gekennzeichnete Titel waren für Deutschland geplant.

Kosten einer Anime-Veröffentlichung in Deutschland

Kommen wir nun zum Thema, das so gut wie jeden Anime-Fan (der sich nicht mit der Materie befasst, also rund 96%) aufregt: die Kosten.

Die Kosten pro Volume eines Animes sind in Deutschland so hoch, da neben den Lizenzkosten viele weitere Kosten gedeckt werden müssen:

Synchronisationskosten sind mit Abstand der teuerste Bereich. Jede Synchronisation kostet Geld und ist auch immens zeitaufwendig. Natürlich kann man auch eine Gegenargumentation bringen mit „dann lasst die Synchro weg“ – glaubt mir, dies wurde vor der Insolvenzwelle und auch danach versucht. Und wisst ihr was? Die Animes haben sich ohne Lizenz sogar schlechter verkauft. Der Grund dafür ist der Zwist mit einem Homerelease. Der geneigte Anime-Fan auf Facebook ist generell viel im Internet aktiv, gehört aber hinsichtlich der Zielgruppe zu jener, die generell Anime im Internet schauen. Im Vergleich zu den reinen Homerelease-Schauern ist dies eine Nische in der Nische. Der normale Anime-Fan, der sich kaum über Facebook & Co. informiert und dafür Anime auch gerne blind kauft, erwartet bei einem Titel, der in Saturn oder Media Markt vertrieben wird, auch eine deutsche Synchronisation.

Merchandise. Hierzu gehören die Extras, die in einer Blu-ray oder Collector’s Edition enthalten sind. Praktisch alles, was als Dreingabe den Editionen beigelegt ist, wird unter anderem vertraglich geregelt. Auch ein Sammelschuber ist nicht immer selbstverständlich – entstehen hier doch auch Mehrkosten für den Vertrieb.

Personalkosten. Auch das Personal eines Unternehmens (das variieren kann) muss versorgt werden.. Auch das Personal eines Unternehmens (welches variieren kann) muss versorgt werden.

Nehmen wir jetzt also eine sehr simple und sehr grobe Beispielrechnung vor: Kostet die Lizenz einer TV-Serie mit 13 Folgen, bei der auch die Synchronisation miteinbegriffen ist, 500.000€, so müssen je nach Auflage (nehmen wir eine höher angesetzte Zahl – 10.000 Stück) 8.500 Einheiten eines Volumes verkauft werden, damit das Unternehmen sämtliche Kosten für dieses Produkt abdeckt. Mag jetzt eine Milchmädchen-Rechnung sein, doch zeigt dies genau die Summen, mit denen gehandelt wird.

Natürlich ist diese Zahl (vor allem die Auflage) für eine Nische wie den Anime absolut utopisch – einen Richtwert kann man jedoch ebenfalls nehmen. So gibt es mehrere Publisher, die Collector’s Editionen anbieten. Diese Nummerierung kann man sehr gut als Richtwert nehmen, inwieweit ein Anime pro Volume oder insgesamt verkauft wird. Jedoch gibt es auch Titel, die eine normale Auflage von 1.000 Stück haben und von denen nur 500 verkauft werden. Damit die Anime-Publisher trotz geringer Verkäufe an Lizenzen kommen, um neue Animes nach Deutschland zu veröffentlichen, werden oft auch vertraglich geregelte Mindestgarantien vergeben. Dies bedeutet, dass der jeweilige Publisher dem japanischen Lizenzgeber verspricht, dass von Volume 1 mindestens 500 Stück verkauft werden.

Und wie wird entschieden, welche Lizenz geholt wird?

Hier wird natürlich versucht, auf Fanwünsche einzugehen. Dies ist aber oft nicht machbar aus folgenden Gründen:

  • Der Lizenzgeber aus Japan möchte selbst zunächst seinen eigenen Markt beliefern. Konkurrenz aus dem Ausland ist daher nicht gern gesehen. Ergo gibt es eine Lizenzsperre für einzelne Titel. Diese ist aber nur temporär, wenn der Animetitel „frisch“ ist. Eine Lizenzsperre kann jedoch auch dauerhaft sein, siehe Mirai Nikki. Hier wurde zwar eine US-Version lizenziert, dies ist aber auch nur geschehen, da Funimation selbst einen Hauptsitz in Amerika hat. Andere Länder bzw. Sprachregionen können praktisch so oft anfragen wie sie wollen. Es wird keine Lizenz herausgegeben.
  • Der Titel wäre zwar verfügbar, jedoch wäre es ein zu großes Risiko, den Titel nach Deutschland zu holen. Es ist zwar eine gewisse Nachfrage für den Titel da, aber ein ungefährer Wunsch heißt nicht, dass diese auch gekauft werden. Hier muss ein Animepublisher eine gewisse Sicherheit/Gewissheit haben, dass diese Titel auch gekauft werden. (Was auch die teilweise doch sehr hohe Ecchi-Flut erklärt -> es verkauft sich nun mal sehr gut.)
  • Durch die Tatsache, dass oft komplette Lizenzpakete vergeben werden, wo alles in einem lizenziert wird, müssen oft reine Streaminglizenzen erst abgekauft werden, damit diese einen Homerelease bekommen (siehe oben).
  • Der Lizenzgeber hat so horrende Vorstellungen, dass eine Lizenzierung finanziell nicht machbar ist. Hierfür werden dann oft Kooperationen gemacht.

Es wird oft versucht, auf Fanwünsche einzugehen – da aber jeder Publisher auch eine gewisse Marktforschung macht, wird geschaut, was gefragt ist.

Alles in allem gilt: Wenn ihr wollt, dass Anime weiterhin ein Bestandteil eures Hobbys ist, unterstützt den Markt. Es mag schwierig sein, als Schüler gewisse Euros im Geldbeutel zu haben: Aber jeder Publisher bedankt sich für die Unterstützung, indem er weitere Titel nach DE/AUT/CH bringt.

Schweiz immer ein Sonderfall

Übrigens: Es ist sehr schwierig, eine Serie oder einen Film in die Schweiz zu bringen, insbesondere Filme mit Kinovorführungen, da die Schweiz international als mehrsprachig angesehen wird. Der Lizenzgeber möchte, dass alle Sprachen abgedeckt werden, was für die Schweiz Italienisch, Französisch und Deutsch bedeutet. Da jedoch nur deutsche Publisher eine Lizenz für Deutsch besitzen, kann und darf in der Schweiz nicht vertrieben werden, oder zumindest nicht in bestimmten Regionen.

Für weitere Informationen hat Nino ein wirklich sehr gutes Video erstellt, welches mein Geschriebenes recht gut zusammenfasst: Klickst du hier

Ich hoffe, der Beitrag hat gefallen, Wissen vermittelt und war nicht zu lang. Kritik ist wie immer erwünscht – sei es in den Kommentaren oder anderswo.

Off-Topic-Frage: Soll ich mir eine Präsenz auf Twitter oder Facebook aufbauen? Dann könnte ich mich zu verschiedenen Themen äußern, ohne jedes Mal einen neuen Beitrag zu schreiben. Ich bin für Input dazu offen.

15 Antworten

  1. Ein echt schwieriges Thema, aber ich denke du hast es gut rübergebracht.

    Ich muss sagen, dass ich die „Wut“ der Leute über die Preise zwar nachvollziehen kann, aber nicht wirklich unterstütze. Ich denke, dass die Preise aufgrund des riesigen Aufwands und der geringen Verkäufe vollkommen gerechtfertigt sind. Ich denke, die Leute sehen einfach nur, dass Serien wie GoT für einen 20er rausgehauen werden und schliessen daraus, dass das für Anime auch so sein sollte, wobei sie dann vergessen, dass GoT eine riesige Serie mit einer noch grösseren Fanbase ist, womit natürlich auch die Verkäufe in die Höhe schiessen.

    Ich finde man sollte die deutschen Publisher auch wirklich dafür loben, was für Extras alles in den Releases vorhanden sind, vor allem in Form von Making-Ofs und OVAs. Ich freue mich gerade schon riesig darauf, endlich die Shirobako OVAs zu gucken, wo die erste ja auf dem dritten Volume drauf ist.

    Allerdings gibt es einen Aspekt, den ich an deutschen Veröffentlichungen kritisieren muss und über den scheinbar niemand redet: Die Qualität der Untertitel. Ich meine jetzt nicht, die Qualität der Übersetzung, sondern wirklich die Qualität der integrierten Untertitel. Bei den Universum Anime Veröffentlichungen der Studio Ghibli Filme ist mir jetzt schon mehrmals aufgefallen, dass die Untertitel durchgehend um mehr als eine Sekunde versetzt sind und finde das ein absolutes No-Go. Der Shirobako Release ist auch ein tolles Beispiel hierfür, wo die Untertitel nicht mehr hinterherkommen, sobald gleichzeitig der Name eines Charakters auf dem Bildschirm übersetzt werden muss. Es ist vor allem deshalb tragisch, weil ich schon genügend Fansubs gesehen habe, die solche Sachen ohne Probleme richtig machen und von einem professionellen Publisher erwarte ich eigentlich diese Qualität.

    Auch schön, dass du die Schweiz angesprochen hast. Das ist nämlich eine der schlechten Sachen daran, dass meine Eltern sich vor Jahren dazu entschieden haben, mit uns hierher zu ziehen. Deswegen werde ich z.B. auch Kimi no Na Wa nicht im Kino sehen können, weil obwohl ich einen Führerschein habe, es sich nicht lohnt 1 1/2 Stunden zum nächsten Kino in Deutschland zu fahren, wo der Film läuft.

    Deine Off-Topic-Frage amüsiert mich gerade etwas, da ich die Woche selbst darüber nachgedacht habe, diese Frage am Ende meines neusten Beitrags zu stellen. Ich denke halt, es könnte eine gute Möglichkeit sein, um z.B. beim Schauen einer Folge kurze Gedanken zu teilen, aber ich bin mir halt auch nicht sicher, wie stark oder ob sich das lohnen würde.

    1. Wie war es denn vom Lesefluss her? Hab von einigen gehört, ich hätte es aufteilen sollen auf zwei Beiträge. >. fertig. So kann man auch Traffic generieren…anderseits ist halt die Frage da ob man überhaupt Geld investieren will.

      Twitter find ich zwar auch interessant, aber irgendwas schreckt mich noch da ab…

      1. Also ich fand den Lesefluss vollkommen in Ordnung und ich sehe absolut keinen Grund, den Text aufzuteilen. Wir sind doch jetzt nicht wirklich schon so weit gekommen, dass wir Texte aufteilen müssten, um mehr Traffic zu generieren oder? Was du mit Geld investieren meinst, verstehe ich allerdings nicht.

        1. Nein, ich meine mit dem Aufteilen eher das einige den Beitrag „too much“ fanden und es gerne aufgeteilt gesehen hätten.

          Ach, man kann ja Sponsoring machen um mehr Reichweite etc zu sehen. Mache das hin und wieder mit meiner Freundin ihrer Künstlerseite

  2. Eine sehr interessante Geschichte mit den deutschen Animepublishern. Ich als durchschnittlicher Animekäufer achte da schon sehr auf das Preis-Leistungsverhältnis, wobei ich bei Animes natürlich andere Maßstäbe ansetze als bei eher mainstreamigeren Sachen.

    Wenn ich mir die Preisstruktur und Veröffentlichung der Animes der jeweiligen Publisher so ansehe dann fällt mir auf, dass diese sich sehr krass voneinander unterscheiden, ebenso auch welches Synchronstudio für die Synchronisationen beauftragt wird. Da hat jeder Publisher so seine eigenen Stammsynchronstudios.
    Um mal ein paar Beispiele zu nennen. Der recht junge Publisher „Animoon“ scheint sich vor allem auf ältere, jedoch unter Fans sehr begehrte Lizenzen zu konzentrieren und spendiert diesen eine sehr hochwertige Veröffentlichung, die natürlich seinen Preis hat. Damit hebt sich „Animoon“ schonmal deutlich von der Konkurrenz ab, die eher aktuelle Animes lizensieren und umgeht damit sogar die „Lizenzsperre“, sind also auch nicht dem schnellen Veröffentlichungsdruck ausgesetzt.

    „Anime House“ verkauft ihre Animes zu günstigen Preisen um die 18-22 € je Volume und das auch mit einer guten Synchronisation meist von „Kölnsynchron“. Dafür fällt die Veröffentlichung sehr schlicht aus. Keine Extras, keine Dreingaben und kein Sammelschuber. Dürfte vor allem für Animefans mit kleinem Geldbeutel interessant sein.

    Der König unter den Animepublishern dürfte „Universum Anime“ sein, bei denen man sich um das Preis-Leistungsverhältnis keine Sorgen zu machen braucht. Hochwertige Synchro mit Top-Sprechern und eine gute Lizenzauswahl zu akzeptablen Preisen um die 30-35€. Wer geduldig ist und ein paar Jahre wartet kommt sogar noch günstiger Weg. Bei Amazon kostet die erste Volume von „Death Parade“ nur noch um die 25€, obwohl UA die Serie erst Anfang diesen Jahres rausgebracht hatte.

    Und dann gibt es da noch Animepublisher, wo das Preis-Leistungsverhältnis überhaupt nicht stimmt und die Qualität sehr stark schwankt. Meistens wird bei deren Veröffentlichung über die Preise gejammert. Von „Universum Anime“ hab ich in die Richtung kaum eine Beschwerde der Fans gehört. Bei „Kaze“ schwankt die Qualität sehr stark, je nachdem wer für die Bearbeitung verantwortlich ist und welches Synchronstudio beauftragt wurde. Trotzdem sind die Preise alle auf dem selben hohem Niveau wie bei „Universum Anime“. Da kauft man sprichwörtlich die Katze im Sack, was ich inakzeptabel finde.

    Du siehst darüber könnte man sogar einen eigenen Artikel schreiben und auch welches Image diverse Animepublisher in Deutschland haben. Würde mich freuen, wenn du dich mal mit diesem Thema befassen würdest, denn viele Fans differenzieren durchaus welcher Anime von welchem Publisher veröffentlicht werden. Ich habe z.B. oft gehört, dass sich viele entspannt zurücklehnen wenn der eine Anime von „Universum Anime“ veröffentlicht wird, während bei einem anderen Publisher die Fans um die Qualität der Veröffentlichung bangen.

    Zum Off-Topic: Da ich weder auf Facebook, noch auf Twitter aktiv bin ist es mir herzlich egal, ob du auch dort aktiv bist, aber wenn es darum geht, dass du allgemein präsenter sein willst und dich besser mit anderen austauschen kannst, kannst du es gerne versuchen, aber pass auf, dass du dann deinen Blog nicht vernachlässigst. 😉

    1. Ich muss leider zugeben das ich mit dem Thema Synchronstudios bei Anime eher zweitrangig informiere. Mir fallen jedoch oft die gleichen Namen auf, welche genannt werden wenn es um Rollenbesetzungen geht.

      Ich achte dann eher darauf, wie die Umsetzung ist und ob die Stimme halbwegs zum Charakter passt – habe aber auch da keine kritische Gedanken.

      Ich könnte mich wirklich mal dransetzen, aber ich denke Mal das ich zunächst die Streamingangebote unter die Lupe neh,e – hach, es gibt soviel was ich schreiben könnte. xD

      Das Bloggen werde ich natürlich nicht vernachlässigen – jedoch wäre es z.B. sehr gut, um aktuelle Themen kürzer anzusprechen wo es sich z.B. nicht lohnen würde, einen Beitrag darüber zu machen. Bin bei Seasonanime recht eigen und kommentiere eher ungern pro Folge etwas – dies könnte ich damit dann entgegenwirken, weil ich damit meinen Blog ungern aufblähen möchte.^^

  3. Das freut mich. Also wenn du das so regelst mit deiner Twitter- und Facebookpräsenz dann spricht da absolut nichts dagegen.

    Zu den Rollenbesetzungen kann ich dir sagen, dass das schon sehr eng mit der Synchronstudioauswahl zusammenhängt. Einige Synchronregisseure arbeiten meistens bei bestimmten Synchronstudios und die haben natürlich auch ihre „Leute“ mit denen sie gerne zusammenarbeiten. Wenn die Anime-Publisher immer das selbe Studio und dann noch die selben Regisseure, die schon bei den vorherigen Animes beteiligt waren werden da meistens auch die selben Synchronsprecher wiederbesetzt.

    Dann gibt es noch Synchronsprecher, die bewusst nicht für die und die Synchronstudios arbeiten wollen. Entweder da die Gagen zu gering sind, die Arbeitsabläufe im Studio zu „billig“ sind oder die Bezahlung unzuverlässig abläuft (Die Geschichte mit dem Synchronsprecher Marcel Mann und Filmconfect Anime dürfte dir vielleicht bekannt sein ;)). Die hört man dann meistens kaum in Animes, da die Publisher eben meistens genau diese günstigen Studios verpflichten, wo diese meist für Animeverhältnisse unverbrauchten und guten Sprecher nicht arbeiten wollen.

    So kommen dann summa sumarum die üblichen gleichen Animebesetzungen zustande. Gibt aber natürlich auch immer wieder mal Ausnahmen, vor allem bei „Universum Anime“.

    Ich selber setze mich schon seit Jahren mit der deutschen Synchronbranche auseinander und kenne da auch entsprechend die Pappenheimerstudios. Falls du da in der Hinsicht Fragen hast beantworte ich sie gerne. 🙂

  4. Anmerkung:

    Beez ist nicht insolvent gegangen, sondern hat sich lediglich zurückgezogen, gehört also in deine **-Kategorie.

    Lagerkosten würde ich jetzt auch noch aufführen, diese sind ggf. nicht zu verachten.

  5. 500.000€ für eine Lizenz in Dach :D. Da geht’s eher um 1000-2000€ pro Folge – ein paar Ausreißer Mal außer acht grlassrn. Dach Raum hat wenn es hoch kommt 100 Millionen Bewohner. USA… 1,4 Milliarden? Merkst du dann auch.

    Bitte realistisch recherchieren.

  6. Gut geschrieben und kann ich vollkommen unterschreiben, das Problem ist leider, dass diverse Publisher aber mit den Preisen vollkommen den Bogenüberspannen und es immer noch unter dem Punkt „wir müssen ja so viele Kosten decken“ aufführen.
    Klar muss man das, aber andere Publisher bekommen es ebenfalls hin Anime für einen günstigeren Preis (natürlich auch nicht immer, aber meistens!!!!) zu lizenzieren.

    KSM Anime ist hier zum Beispiel der Spitzenreiter, aber leider nicht im positiven, sondern im negativen Sinne.
    Verlangen sehr viel Geld pro Volume, aber steht keineswegs im Preis-Leistungsverhältnis zueinander.
    Ich kann da immer nur wieder Universum Anime als top Beispiel aufführen, hier wird sich wirklich Mühe gegeben, es wird auf Kunden eigegangen (ebenfalls ein wichtiger Punkt, der Service) und man hat ein Produkt letztendlich was in einem super Preis-Leistungsverhältnis liegt.

    Klar auch hier werden wieder Leute sagen, das ist zu teuer, aber ja wie sagt man so schön, es gibt Leute die sich beschweren und Leute die wieder null Plan von der Materie haben, hauptsache am Preis rumnörgeln und noch unzufrieden sein, wenn man es geschenkt bekommt, aber die Synchro scheiße ist. ^^“

  7. Lasst einfach die deutsche Synchronisation Weg und Subt das ganze. Ihr spart Geld, könnt die Volums günstiger verkaufen und erspart uns diesen Ohrenkrebs.

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