Mit Jujutsu Kaisen: Hidden Inventory / Premature Death – The Movie bringt der Anime-Riese Crunchyroll ab dem 29. Juli den nächsten Kinofilm des Publikumslieblings Jujutsu Kaisen in die hiesigen Kinos. Die Review zeigt, ob sich ein Besuch auf der großen Leinwand lohnt!
Ein Screener mit englischen Untertiteln wurde mir freundlicherweise von Crunchyroll zur Verfügung gestellt!
Bevor sie zu Feinden wurden, waren Satoru Gojō und Suguru Getō Klassenkameraden und Freunde. Die beiden werden mit dem Schutz Riko Amanais beauftragt, einer Schülerin, die als Sternplasmahülle geopfert werden soll, bis sie in der Lage ist, ihre Pflicht zu erfüllen. Mit einem religiösen Kult und anderen Fluchmagiern sind nur die beiden dazu imstande. Doch diese Mission wird ihr Schicksal verändern und die beiden Jujuzisten in unvorstellbarem Maße auf die Probe stellen. (Synopsis via Crunchyroll)
Eine Zusammenfassung als Kino-Event
Fragt man Animefans nach ihrer Meinung zu Recaps bzw. Zusammenfassungen, fällt das Urteil meist eindeutig aus: „unnötig“, „braucht man nicht“, „warum wird sowas überhaupt produziert?“ … und das sind noch die freundlicheren Reaktionen.
Und dennoch: Während solche Specials bei regulären TV-Anime oft als Notlösung bei Produktionsengpässen dienen, werden Recap-Movies international groß inszeniert. Nicht selten enthalten sie zusätzliche Szenen, die den Übergang zwischen Episoden flüssiger gestalten. Oder sie nutzen das Format, um kleine Side-Stories zu erzählen.
Genau hier reiht sich Jujutsu Kaisen: Hidden Inventory / Premature Death – The Movie ein: Der 110 Minuten lange Film besteht aus den ersten fünf Episoden der zweiten Staffel, für eine Kino-Aufführung aufbereitet und mit üblicherweise Übergängen, die das Ganze wie ein geschlossenes Kinoerlebnis wirken lassen.
Gründe, einen Recap-Film (im Kino) zu schauen
Für wen werden solche Filme eigentlich produziert? Und für wen lohnt es sich, Jujutsu Kaisen: Hidden Inventory / Premature Death – The Movie im Kino zu sehen?
- Man kennt die zweite Staffel noch nicht
Der vielleicht naheliegendste Grund: Man ist noch nicht dazu gekommen, die zweite Staffel von Jujutsu Kaisen zu schauen. Im Kino bekommt man direkt fünf Episoden kompakt serviert. So kann kann man ohne größere Probleme die Serie auf Crunchyroll weiterschauen. - Man möchte ein Kino-Event mit Freunden erleben
Solche Vorführungen sind oft ein guter Anlass, um sich mit Freundinnen und Freunden zu verabreden. Selbst wenn man die Inhalte bereits kennt, macht es gemeinsam einfach mehr Spaß. Man sitzt zusammen im Saal, teilt (überteuertes) Popcorn oder Nachos, lacht und genießt die Atmosphäre. Der Film selbst rückt da manchmal sogar ein wenig in den Hintergrund. - Seine Lieblingscharaktere auf der großen Leinwand in (wenn möglich) bester Qualität sehen
Zuhause auf dem Fernseher oder dem PC zu schauen, ist selten mit dem Kinoerlebnis vergleichbar. Wer hat schon eine riesige Leinwand und ein Soundsystem, das mit einem Kinosaal mithalten kann? Besonders bei vergleichsweise hochwertig animierten Serien wie Jujutsu Kaisen lohnt sich das große Kino-Format – die Voraussetzung ist natürlich, dass das Bild- und Tonmaterial verbessert und angepasst wurde.
Und wie ist nun der Jujutsu Kaisen-Recap-Film?
Für mich spielt der erste genannte Grund eine entscheidende Rolle: Meine Motivation, mehrere Anime-Episoden am Stück zu schauen, ist aktuell auf einem Tiefpunkt. Ein Recap-Film zu einer Serie, die ich ohnehin sehr mochte, wäre normalerweise nichts für mich gewesen. Aber ich hatte einfach Lust auf schnörkellose Jujutsu Kaisen-Action aus dem (überproduzierten) Hause MAPPA.
Und ja – jede Person, die in Staffel 1 vor allem Satoru Gojō mochte, wird auch in diesem Recap-Film voll auf ihre Kosten kommen. Noch nie sahen seine blauen Augen und weißen Haare besser aus!
Schade ist allerdings, dass die Scnitte von Episode zu Episode mal mehr, mal weniger deutlich ausfallen. Hier konnte man keine durchgehende Einheitlichkeit schaffen. Dabei hätte man durchaus Potenzial gehabt, diese Zusammenfassung der beiden Arcs inhaltlich oder stilistisch aufzuwerten.
Inhaltlich dreht sich der Film vor allem um die Freundschaft zwischen Satoru Gojō und Suguru Getō und wie sich diese nach den Ereignissen, die mehrere Jahre vor der Haupthandlung liegen, verändert hat. Vielleicht gerade deshalb ist der Film, abgesehen vom Prequel Jujutsu Kaisen 0, auch ein sehr solider Einstieg für werdende Jujutsu Kaisen-Fans. Einige Aspekte der Lore muss man sich zwar selbst zusammenreimen oder rumfragen und durchlesen, doch insgesamt stehen der Film und die beiden Arcs auch für sich betrachtet sehr gut alleine da.
Ärgerlich sind allerdings die Schwarz-Weiß-Zensuren bei den Kampfszenen des gezeigten US-Screeners. Hier bleibt zu hoffen, dass deutsche Fans eine unzensierte Fassung zu sehen bekommen. Immerhin wurde auf das bei TV-Ausstrahlungen übliche Dimming verzichtet.
Alles in allem ist der Film ein solider Abendfüller für einen Dark-Trio-Titel, der 2024 als Manga abgeschlossen wurde.