Wie es 2026 um Anime-Publisher in Deutschland steht

Bereits 2018 und 2022 habe ich mich gemeinsam mit RocketsSnorlax von aniSearch mit den Anime-Vertrieben aus Deutschland, bzw. jene dessen Titel legal in Deutschland erhältlich sind befasst. Wie es 2026 aussieht, zeige ich im heutigen Artikel.

Hinweis: Jede hier veröffentlichte Information stellt eine rein persönliche Einschätzung von zwei Personen dar. Sowohl Anime- als auch Mangapublisher (oder Streaminganbieter) geben in der Regel so wenig interne Informationen wie möglich preis, unabhängig von der Art der Informationen.

Wir unterscheiden dabei zwei Formen: Jene die noch aktiv veröffentlichen und die, die nicht mehr aktiv sind, aber dessen Anime noch im deutschen Raum (mehr oder weniger) aktiv gekauft werden können.

Auf dem Anime-Markt in Deutschland noch aktive Firmen

Anime House

Der Publisher Anime House wurde 2002 in Köln gegründet und gehört zu den ältesten noch aktiven Firmen im deutschen Anime-Markt. Zu den Dauerbrenner-Serien zählen Danmachi und The Devil Is a Part-Timer!, für die der Publisher auch die jüngsten Fortsetzungen lizenziert hat. Des Weiteren sind Disc-Veröffentlichungen von Appleseed, Blessing of the Campanella, Kamisama Kiss und Saikano geplant. Zwar wurde mit Kamisama Kiss ein echter Fanliebling lizenziert, bleibt die Frage ob die Fans überhaupt Interesse an dieser Veröffentlichung über Anime House haben. Auch der öffentliche Diskurs rund um einige AH-Titel bleibt im Jahr 2026 eng mit dem Kölner Unternehmen verknüpft.

Der bislang verfolgte Schwerpunkt, ältere Titel neu zu lizenzieren und wiederzuveröffentlichen, bleibt bestehen. Allerdings stellt sich mehr denn je die Frage, wie rentabel dieses Vorgehen langfristig sein wird. Denn die Veröffentlichungen, bei denen die Gesamtedition lediglich aus zwei Amarays besteht, die gemeinsam in ganz dünne Schuber stecken, sind selbst innerhalb der Szene nicht unumstritten. Dass seit Sommer 2025 die Limited Edition-Neuheiten exklusiv nur bei Anime Sugoi und nicht mehr im regulären Handel erhältlich sind, hilft auch hier nicht unbedingt. Ob der (altersbedingte) Wechsel in der Geschäftsführung eine Wende bringen wird, bleibt abzuwarten.

Und es werden bei einigen Veröffentlichungen komplett auf eine deutsche Synchronisation verzichtet.

AnimEigo

Der älteste unabhängige US-Publisher und Retro-Spezialist kehrte 2024 auf den deutschen Markt zurück: Zusammen mit dem Team von Anime House erschienen ausgewählte alte Filme und OVAs exklusiv bei Anime Sugoi, mit deutschen Untertiteln (bei Riding Bean inklusive deutscher Synchro) und deutschem Booklet. Ob und welche Titel in Zukunft nach Deutschland kommen ist jedoch von den Lizenzverträgen abhängig – der Fokus des Publishers liegt klar auf Nordamerika.

AniMoon Publishing

Der 2016 in Potsdam gegründete Publisher hat sich vor allem durch aggressives Marketing und einige kontrovers diskutierte Lizenzen überraschend gut am Markt positionieren können. Gerade der Fokus auf freizügigere Ecchi-Titel, deren ungeschnittene Veröffentlichungen der FSK oft ein Dorn im Auge sind, erweist sich häufig als Kassenschlager. Doch auch abseits davon füllt sich der Katalog stetig: Mit den geplanten Veröffentlichungen des Spice & Wolf-Remakes und Bocchi the Rock! wurde eine Zusammenarbeit mit dem Streamingriesen Crunchyroll bekannt. Der Shounenhit DanDaDan ist sogar eine Kooperation zwischen Polyband Anime, AniMoon und dem französischen Streamingdienst ADN. Hinzu kommen die Katalogtitel des mittlerweile inaktiven Anime-Publishers Filmconfect, die im Sommer 2025 übernommen wurden.

So oder so zeigen die bisherigen Ankündigungen, dass der Publisher einiges vorhat. Ob man sich dabei möglicherweise übernommen hat –  eine Frage, die angesichts des stetig wachsenden Katalogs durchaus aufkommen kann – bleibt abzuwarten.

Und dann wäre da noch das Sublabel MangaMoon, unter dem man die Manga zu diversen Anime-Lizenzen veröffentlichen möchte, inklusive dem gewohnt aggressiven Marketing. Immerhin: Die Anime-Veröffentlichungen sind zumeist hochwertige Hardcover-Mediabooks mit Sammelschuber, die qualitativ deutlich hervorstechen.

Hardball Films

Der junge, seit 2021 aktive Publisher Hardball Films hat sich darauf spezialisiert, ältere Anime-Serien zu veröffentlichen, die bereits eine deutsche Synchronisation erhalten haben und nun in Japan in HD-Versionen vorliegen. Derzeit plant das Unternehmen, Serien wie Hellsing, Gantz und Sekirei neu herauszubringen. Mit Ongaku hat es sogar ein aktueller Film ins Portfolio von Hardball Films geschafft. Solche Veröffentlichungen wird vermutlich die Ausnahme bleiben, und es wird sich zeigen, ob das Unternehmen weiterhin ein Liebhaber vergangener Anime-Titel sein möchte.

KSM Anime

KSM Anime hatte seine ersten Berührungspunkte mit Anime im Jahr 2006, als das Unternehmen begann, einige RTL2-Klassiker auf DVD zu veröffentlichen. Das heutige Label entstand jedoch erst 2014, als die Lizenzierung von Fullmetal Alchemist: Brotherhood bekannt gegeben wurde. In jüngerer Vergangenheit gab es bei KSM Anime die volle Bandbreite an Veröffentlichungen: Titel wie Digimon, Hunter × Hunter, Naruto, Nana oder Monster erschienen allesamt unter dem Wiesbadener Branding. Hinzu kommt der Streamingdienst Aniverse, der über Amazon Prime verfügbar ist und neben Katalogtiteln anderer Anbieter auch Simulcasts anbietet die nicht für einen Home-Release geplant sind.

Die kommenden Home-Release-Veröffentlichungen von KSM Anime zeigen eine unklare Zukunft, denn die Mutterfirma von KSM Anime, Plaion bzw. Embracer hat aktuell diverse Probleme. War man 2022 im Vergleich zu heute im Disc-Bereich noch ausgesprochen aktiv, stehen momentan lediglich Rereleases der 4K-Versionen der Hosoda-Filme, From Bureaucrat to Villainess: Dad’s Been Reincarnated! und Bleach sowie diverse Gesamtausgaben und Blu-ray-Upgrades älterer Titel auf dem Plan. Für das Frühjahr 2026 ist außerdem Angel’s Egg geplant. Zwar erschien kürzlich mit der 1996er-Version von Berserk die Veröffentlichung eines echten Klassikers, doch insgesamt wirkt KSM Anime derzeit vor allem auf Aniverse aktiv, wo fleißig neue Lizenzen angekündigt werden. De facto wurden allerdings weniger Synchronaufträge verteilt, als in den Jahren zuvor. Ob und wie sie in Partnersynchronisationen involviert sind, ist unbekannt.

Im Dezember 2025 wurde der schottische (& französische) Schwester-Publisher Anime Limited von Plaion Pictures an Toho verkauft – und eine Allianz zwischen Plaion Pictures Deutschland & Toho für den Vertrieb vereinbart. Toho ist nicht nur durch Godzilla ein Gigant in Japan, sondern auch im Anime-Geschäft einer der ganz Großen.

Polyband Anime

Nach der langjährigen Pause hat sich Polyband eindrucksvoll in die deutsche Home-Release-Szene zurückgekämpft. So wurde mittlerweile fast alles, was das animierte Pokémon-Franchise zu bieten hat, auf DVD veröffentlicht. Die Kickstarter-Kampagne von Future Boy Conan? Immerhin wurde das Minimalziel erreicht, was man angesicht des Titels als Erfolg werten kann.

Obwohl das Portfolio klein ist, ist es ziemlich breit gefächert: Von Klassikern wie Shin-chan auf DVD, über Romcoms, Horror mit Kitaro, „Yuri“ mit Jellyfish can’t swim in the Night bis hin zu Borderline-Hentai findet man allerlei Genre beim Publisher.

Zur größten Überraschung dürfte wohl der Shounenhit DanDaDan sein, den der Münchner Vetrieb gemeinsam mit AniMoon Publishing und dem Streamingdienst ADN vertreibt.

Jüngst wurde außerdem die Lizenzierung der Puella Magi Madoka Magica-Serie inklusive aller bisher erschienenen Filme angekündigt. Diese waren zuvor bei LEONINE (bzw. Universum Anime) erschienen.

Haben wir also 2022 noch von „Fokus auf ältere Titel mit einigen aktuellen Highlights“ gesprochen, wird das wohl hinsichtlich DanDaDan (aktuelle Titel) und ältere Titel (Madoka Magica) auch 2026 zutreffen. 

LEONINE Anime

Das größte Steckenpferd des ebenfalls in München ansässigen Publishers sind die Studio Ghibli-Filme. Das war 2022 so, und auch 2026 wird sich nach aktuellen Wissensstand nicht ändern. Disc-Releases zu Titel wie Happy-Go-Lucky-Days wurden 2021 angekündigt, nur um diese dann 2023 abzusagen. Super Cub oder Saranzanmai bleiben auch 2025 bzw. 2026 ohne Heimauswertung.

Und das ist durchaus schade, denn LEONINE haben sich in der Fanszene vor allem durch ihre hochwertigen Ghibli oder Makoto Shinkai-Releases einen Namen gemacht. Violet Evergarden, eines der ersten Veröffentlichungen aus dem sogenannten Netflix-Gefängnis gehört für viele zu den Lieblingseditionen.

Indeed Films

Ein für Animefans noch gänzlich unbekannter Name dürfte wohl Indeed Films sein. Wer, wenn nicht wir, würden auf diesen Publisher hinweisen? Indeed dürften Live-Action-Fans eher ein Begriff sein, ist ihr Fokus eigentlich auf die Veröffentlichungen von Titel wie Megalomaniac oder Man-Eater. Bis vor kurzem war der Vampir Film Vampire D Bloodlust der einzige Anime im Aufgebot des kleinen Publishers. 2026 kommen allerdings weitere, dem Sortmiment entsprechende Titel hinzu, etwa Ninja Scroll, Manie Manie und der erste Vampire Hunter D von 1985 hinzu.

Der große Unterschied zu manch anderen Publishern dieser Liste: Indeed wählt seine Anime-Lizenzen eher nach persönlichem Geschmack als nach Marktsituation aus.

Crunchyroll

Drei Jahre nach der Übernahme von AV Visionen bzw. Kazé hat sich auch beim Streamingriesen Crunchyroll einiges getan. So wurde nicht nur Crunchyroll Manga an HarperCollins verkauft, auch anhand der Disc-Veröffentlichungen zeigt sich deutlich, dass Streaming für Crunchyroll weiterhin Priorität Nummer eins hat. Home-Release-Veröffentlichungen sind eher ein Randthema. Dennoch bleibt das Unternehmen dank seiner starken Lizenzen im Anime-Heimvideosektor weiterhin die klare Nummer eins.

Ein großes Thema rund um die damalige Übernahme von Kazé Anime war die Frage, ob Disc-Releases unter Crunchyroll günstiger würden und sich preislich stärker am internationalen Übersee-Angebot orientieren. Stand jetzt lässt sich jedoch sagen, dass das Experiment der sogenannten „Global Editions“, bei denen mehrere Sprachversionen in einer günstigeren Ausgabe vereint werden sollten, zumindest in Deutschland und Frankreich als gescheitert gilt. Preislich hat man sich immerhin etwas den US-Preisen angenähert und der deutsche Markt hat im Vergleich eine bessere Ausstattung. Anders als noch vor ein paar Jahren werden viele Staffeln auf nur noch zwei Volumes aufgeteilt oder erscheinen direkt als Gesamtausgaben.

Immerhin scheint sich Crunchyroll bewusst zu sein, dass man auf zahlreichen Lizenzen sitzt, die möglicherweise nie ein eigenes Home-Release erhalten werden. Vielleicht auch deshalb wurden zuletzt mehrere Titel an andere Publisher, wie etwa AniMoon Publishing, sublizenziert.

Die eigenen Crunchyroll-Titel erscheinen, sofern sie veröffentlicht werden, meist in maximal zwei Volumes oder direkt als Gesamtausgabe. Negativ fällt der Anbieter jedoch vor allem dadurch auf, dass zunächst reguläre Veröffentlichungen in den Handel gebracht werden, nur um kurze Zeit später aufwendigere und optisch ansprechendere Deluxe-Editionen nachzuschieben. Aktull betrifft das zum Beispiel 86 – EIGHTY SIX, Frieren oder Chainsaw Man. Für Erstkäufer ist das besonders ärgerlich.

Interessant ist übrigens ein Blick auf Crunchyrolls Übersee-Geschäft: Im Vergleich zeigt sich dort ein deutlich geringerer Output an Disc-Titeln. Im Januar erscheinen vier Releases, während im Februar lediglich zwei Veröffentlichungen anstehen. Im März sind es immerhin fünf Veröffentlichungen, verteilt auf nur drei Anime. Insgesamt entsteht der Eindruck, dass der Marktführer seine Prioritäten anders setzen möchte.

Bleibt zu hoffen, dass der geringe US-Home-Release-Rhythmus nicht im Zusammenhang mit den jüngsten KI-Vorwürfen steht und ein bewusster strategischer Richtungswechsel erfolgt. Denn sollte es zu einem solchen kommen, wird er, wenn auch zeitverzögert, auch den deutschen Markt erreichen.

Pidax/Cinestrange

Zwei Anime-Publisher, die den meisten Animefans in Deutschland aktuell ebenfalls weniger bekannt sein dürften, aufgrund ihrer aktiven Veröffentlichungspolitik und ihrer besonderen Titelauswahl jedoch dennoch Erwähnung finden sollten, sind Pidax und Cinestrange.

Pidax brachte im Jahr 2025 unter anderem folgende Titel auf den deutschen Markt: Bambus-Bären-Bande, Die Schatzinsel, Hanni & Nanni, Reporter Blues Niklaas und Ein Junge aus Flandern. Sämtliche Veröffentlichungen erschienen als DVD-Gesamtausgaben oder auf zwei Ausgaben verteilt und ausschließlich mit deutscher Synchronisation. Die Titelauswahl verdeutlicht dabei klar den Fokus von Pidax: Als Klassiker deklarierte TV-Serien. Unabhängig davon, ob es sich um Live-Action-Produktionen oder Anime handelt.

Cinestrange hingegen bleibt auch bei der Anime-Lizenzierung seinem ausgeprägten Horror-Fokus treu, denn der Saarbrückener Publisher ist vor allem für seine kompromisslosen Splatter- und Extremtitel bekannt. Unter dem Label erscheinen unter anderem Golgo 13 (ab Januar 2026), Devil Lady sowie die berüchtigte Urotsukidōji-Reihe.

peppermint Anime
Beim Münchner Vertrieb peppermint anime gab es 2022 ein großes Fragezeichen hinsichtlich der Lizenzverteilung. Grund dafür ist die enge Unternehmenskooperation mit Aniplex, einer Tochterfirma von Sony Music, zu der wiederum auch Crunchyroll gehört. Dieses Lizenzgeflecht hat peppermint anime insofern umgangen, als dass man verstärkt mit anderen aktiven Publishern zusammenarbeitet. Der hauseigene AKIBA PASS SHOP dient dabei als zentrale Anlaufstelle für Titel von Partnern wie AniMoon Publishing oder Hardball Films.
 
Darüber hinaus ist peppermint anime auch im Synchronbereich aktiv und vertont diverse Anime-Titel – etwa Eyeshield 21 – für eine TV-Auswertung auf dem Sender ProSieben MAXX. Während Eyeshied 21 einen Home-Release bekam, sieht es für Knight in the Area schlecht aus, hat dieser auch in Japan keinen Disc-Release bekommen.

Von einer Flaute kann bei peppermint anime dennoch keine Rede sein: In absehbarer Zeit sind jeden Monat zwei Veröffentlichungen geplant. Auch wenn das große Zugpferd Demon Slayer inhaltlich weitgehend abgeschlossen ist, hat man mit Oshi no Ko bereits den nächsten Dauerbrenner im Portfolio, wenn dieser nicht bei Staffel 3 neu verteilt wird. Denn: Größere Kinoauswertungen bekannter Marken, wie etwa von Demon Slayer, werden über Crunchyroll bzw. Sony Pictures vermarktet und ausgewertet – trotz Joint Venture.

peppermint anime fühlt sich damit weniger wie ein klassischer Publisher an, sondern vielmehr wie eine Fusion aus Shop, Auftragsvermittler und Publisher. Das spiegelt sich auch in den AKIBA PASS SHOP-exklusiven Goodies wider, die zu vielen Titeln angeboten werden: Von Standees bis hin zum (durchaus beliebten) Frühstücksbrettchen ist nahezu alles dabei, was der japanische Lizenzgeber genehmigt.

Animefans dürfen sich in den kommenden Monaten auf viele Anime freuen: Anne Shirley, Yaiba, Banana Fish, Dangers in My Heart (Movie), der neue Assassination Classroom-Film, Girls Band Cry haben alle ein Releasedatum 2026. Wie es mit der Weiterführung der Monogatari Series (Off & Monster Season) aussieht, steht aber in den Sternen.

Tonkatsu Pictures

Der kleine Publisher aus der Schweiz ist bereits seit vielen Jahren im Anime-Geschäft aktiv, bislang jedoch vor allem als Partner deutscher Publisher für Kinoauswertungen in der Schweiz. Mit Give It All! hat Tonkatsu Pictures in diesem Jahr erstmals eine eigene deutsche Synchronisation in Auftrag gegeben; die Veröffentlichung steht derzeit noch aus. Im kommenden Jahr soll mit Venus Wars zudem die erste Anime-Blu-ray des Publishers erscheinen.

Dybex

Der belgische Publisher bedient primär den französischsprachigen Anime-Markt und hat in Deutschland in den letzten etwa 15 Jahren gelegentlich mit Partnern wie peppermint anime und nipponart zusammengearbeitet. Im Jahr 2025 brachte Dybex Titel wie Wicked City, Demon City Shinjuku und Cyber City Oedo als übergroße Sammlerausgaben in den deutschen Handel. Auch 2026 wird sich Dybex, wenn überhaupt, nur auf selektierte Sondervarianten fokussieren.

Alle aktiven Publisher haben ein Problem

Und ganz generell, also nicht nur auf Crunchyroll bezogen, sondern ein branchenweites Phänomen, prägen Releaseverschiebungen derzeit den Markt. Verschiebung folgt auf Verschiebung, und das längst nicht mehr nur in Deutschland, sondern international. Gründe? Neben erhöhten Produktionskosten in sämtlichen Bereichen möchte vor allem Japan selbst weiterhin sehr viel Kontrolle über alle Titel im Ausland besitzen.

Sonderfälle Filmconfect Anime und nipponart

Waren in der Publisher-Auflistung 2022 noch nipponart und Filmconfect gelistet, sieht es Ende 2025 mit beiden Vertrieben anders aus. Da aber ihre Titel noch durchaus auf Messen und im Online-Handel noch zu finden sind, kommen sie in diese separate Kategorie. Faktisch sind beide allerdings nicht mehr aktiv.

Filmconfect

Hatten wir 2022 schon Funkstille bei Filmconfect zu melden, sieht die Situation 2025 anders aus: Der Animebereich von Filmconfect wurde im Sommer 2025 aufgelöst. Sämtlicher Bestand und Lizenzen wurden AniMoon Publishing übergeben, dessen Chef früher bei Filmconfect war. AniMoon plant dabei eine Neuveröffentlichung aller Titel. Ob das eine Weiterführung von Shakugan no Shana mit sich bringen wird, ist allerdings unklar. Angeblich wurde auf dem Anime Festival Kassel gesagt, dass Emania (Partner von Filmconfect bei den Shana-Releases), Staffel 3 per Crowdfonding zu finanzieren. Es steht allerdings noch nichts (offiziell) fest.

Im Bereich der Live-Action Filme und Serien bleibt Filmconfect allerdings aktiv.

nipponart

War die Wasserstandsmeldung 2022 – der letzte Disc-Release datierte bereits da auf 2020 – schon kein gutes Zeichen für den Publisher aus Wölferlingen in Rheinland-Pfalz, verdichten sich mittlerweile die Anzeichen, dass es sich um das Ende eines alteingesessenen Unternehmens handelt. Erste Hinweise, dass nipponart die Geschäfte einstellen würde, gab es bereits zur Messesaison auf der AnimagiC im August. Auf mündliche Nachfrage hieß es damals, dass nipponart zum Ende des Jahres seine Türen schließen werde. Der Online-Shop wurde schließlich im Dezember 2025 abgeschaltet bzw. sämtliche Titel auf „zurzeit nicht bestellbar“ gesetzt.

Auf der Anime Messe in Kassel wurde, wiederum per mündlicher Aussage von Standmitarbeitenden bekannt, dass auch die Messepräsenz zum 31.12. beendet werde; denn sie wurden gekündigt. Dabei existieren von diversen Titeln noch große Restbestände. Die schon vor 2022 angekündigten Lizenzen, etwa Akiba’s Trip, Vatican Miracle Examiner oder der Servamp-Film – befinden sich weiterhin in der Schwebe. Auch auf schriftlicher Nachfrage gibt es keinerlei Informationen darüber, ob für 2026 noch Veröffentlichungen geplant seien.

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